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Die Aktivistin der Bürgerinitiative FREIe HEIDe, Annemarie Friedrich verstarb am Freitag, den 19. August 2005 im Alter von 85 Jahren. Sie gehörte seit 1992 zu den Gründungsmitgliedern der FREIen HEIDe, die sich gegen eine erneute Inbetriebnahme des Luft-Boden-Schießplatzes Bombodrom in der Kyritz-Ruppiner Heide in Brandenburg einsetzt und Bestandteil der Friedensbewegung in Deutschland geworden ist.
Ich kann nicht einmal annährend schätzen wie oft wir den Unterricht unterbrechen mussten, wenn die Kampfbomber über unseren Ort und mehr als sehr oft über unser Schuldach donnerten, oft nach durchgängigen und schlaflosen “Bombodrom-Übungsnächten”. Viele meiner Kinder von damals sind inzwischen selbst schon Eltern oder sogar schon Großeltern. Auch sie wissen, was diese vierzig Jahre in ihrem Leben bedeuten, solche Jahre. Kann da noch eine Frage offen sein, wie und warum ich zur BI kam?
Annemarie Friedrich im Buch “Bürgerinitiative FREIe HEIDe Bombodrom — nein danke!” Berlin 2000.
Annemarie Friedrich wurde 1920 in Berlin geboren und ging im Stadtbezirk Tiergarten zur Schule.
Ihr Vater war Krankenpfleger und aktives Gewerkschaftsmitglied. Er verlor aufgrund seiner Mitgliedschaft in der SPD seine Arbeit. In Flecken Zechlin arbeitete sie viele Jahre als Lehrerin. 1933, im Jahr der Machtergreifung der Nazis, wurden Friedrichs Vater und Bruder als “Staatsfeinde” verhaftet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg absolvierte sie in Cottbus eine Ausbildung zur Lehrerin. In Flecken Zechlin arbeitete sie noch sechs Jahre über das Pensionsalter hinaus an der dortigen Gesamtschule.
Die 84 jährige ist eine der Initiatorinnen der Bürger Initiative (BI) FREIe HEIDe. Sie nimmt kein Blatt vor dem Mund. In offenem und einfachen Ton erzählt sie von der Namensgebung, den enttäuschenden Erfahrungen mit Lokal- und Bundespolitikern. Als Lehrerin mußte Sie die oft verängstigten Schulkinder bei den lautstarken Tieffliegemanövern beruhigen. “Nach dem Ivan, die Germanski”, und nun die Sorge um den Einsatz von JP8 Treibstoff, die neuen Einsätze der Bundeswehr und die Zerstörung des grade aufgebauten lokalen Tourissmus.
aus einem Erlebnisbericht von den Sommer-Aktionstagen in der FREIen HEIDe 2003 auf Indymedia.de
1945 wurde auch sie SPD-Mitglied. Sie verließ die Partei jedoch ein Jahr darauf, nachdem es zur Vereinigung mit der KPD kam. Erst nach der Wende trat sie wieder in die Sozialdemokratische Partei ein.