Altlangsow (MOZ) “Lebensmittelhersteller, die Milch von Höfen verarbeiten, die Genmais verfüttern, fördern den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen.” So begründet Ulrike Brendel, Gentechnik-Expertin der Umweltschutzorganisation Greenpeace, das Vorgehen nicht nur gegen Gen-Bauern, sondern auch gegen ihre Molkereien. Am Dienstag machten Brendel und eine Handvoll ihrer Mitstreiter mit dem Aufbau einer Kuh-Attrappe an einem Genmais-Feld bei Altlangsow in der Nähe von Seelow (Märkisch-Oderland) auf die Problematik aufmerksam.
Der Ort war mit Bedacht gewählt. Denn der Seelower Landwirtschaftsbetrieb, dem der Genmaisschlag gehört, hält auch Milchkühe. An sie werde der Mais mit hoher Wahrscheinlichkeit verfüttert, sagt Brendel. Denn der in Deutschland wachsende Genmais werde fast ausschließlich als Tierfutter verwendet, weiß die Umweltaktivistin. Greenpeace habe die Kette zu den Molkereien verfolgt.
Die Umweltorganisation fordert den freiwilligen Verzicht aller deutschen Lebensmittelhersteller auf Produkte, die von Tieren stammen, die mit Gen-Pflanzen gefüttert worden sind. Laut Gesetz müssen solche tierischen Erzeugnisse nicht gekennzeichnet werden.
Bislang seien sowohl die Genmaisanbaufläche als auch die Milchmenge von “Gen-Kühen” sehr gering, räumen die Greenpeace-Aktivisten ein. Doch sie wollen den Anfängen wehren. Die Demonstration vom Dienstag wurde von der Polizei beobachtet und auf eine halbe Stunde begrenzt.