“Jahrtausendelang eroberten Soldaten hoch zu Roß fremde Länder. Wir satteln unsere Pferde für den Frieden” — unter diesem Motto starteten am Sonnabend Reiterinnen und Reiter in Bernau einen Friedensritt. Ihr Ziel ist Potsdam, dass sie am kommenden Samstag, 16. Juli, erreichen wollen. Seit nunmehr 22 Jahren führt die Gruppe von Freizeitreitern einmal im Jahr den Friedensritt durch — jedesmal in einer anderen Region. Geboren wurde die Idee bereits 1981 in Stukenbrock in Westfalen. 1984 erfolgte der erste Friedensritt. In Bernau gesellten sich auch einzelne Radfahrer zu der Reitergruppe hinzu.
Den Auftakt bildeten die drei Denk- und Mahnmale in der Mühlenstraße. Kriegerdenkmal, sowjetisches Ehrenmal und Deserteursdenkmal befinden sich dort in unmittelbarer Nähe. Doch nicht nur dies hob Mitreiterin und ‑initiatorin Schulamith Weil hervor. Da in Potsdam das Deserteursdenkmal Ziel der Gruppe ist, konnte sie festhalten: “Es gibt in Deutschland wohl nicht viele Gegenden, wo man mit einem Ritt zwei Derserteursdenkmale erreichen kann.” Die Grüße des in Urlaub befindlichen Bürgermeisters Hubert Handke überbrachte Eva Maria Rebs.
Von der Mühlenstraße aus machte sich die Gruppe — unter ihnen auch die Bernauer Stadtverordnete Christina Wendt — auf den Weg durch die Bürgermeisterstraße bis zur Galerie. Dort wurde an einem Mast die Friedensrittfahne gehisst, bevor es zum Mahnmal für die Opfer des Faschismus auf dem Bahnhofsvorplatz ging. Hier wurde Halt gemacht, um einen Kranz niederzulegen.
Unterstützt wurde der Friedensritt unter anderem vom Jugendtreff Dosto und vom Verein Panke-Park-Kulturkonvent. Auf dem von ihm betreuten ehemaligen Militärgelände des ehemaligen Heeresbekleidungsnebenamtes am Schönfelder Weg hatte die 14-köpfige Reitergruppe Station gemacht. Das dort angekündigte Konzert musste wegen der Erkrankung eines Musikers ausfallen. Am morgigen Dienstag werden die Reiterinnen und Reiter in Oranienburg eintreffen und die Gedenkstätte Sachsenhausen besuchen und durch die Innenstadt reiten. Am kommenden Samstag wollen sie um 12 Uhr in Potsdam auf der Langen Brücke eintreffen.