Bernau — Am Freitag fand am Paulus-Praetorius Gymnasium in Bernau (bei Berlin) die jährliche Ausbildungs- und Studienbörse statt. Wie in den vergangenen Jahren sorgte auch in diesem Jahr die Anwesenheit der Bundeswehr für Protest.
Mit Flyern, einem Transparent und Megafon kritisierten ca.20 Bundeswehrgegner_innen das Auftreten der Bundeswehr als vermeintlich „normaler“ Arbeitgeber.
Der lautstarke Protest, der in der Aula des Gymnasiums begann, verlagerte sich unter dem Verweis der anwesenden Polizei „draußen weiter machen zu dürfen“ vor den Haupteingang der Schule. Dort sorgte der Protest für noch mehr Aufsehen unter den Besucher_innen der Börse.
Unterdessen wurden Flyer zur „Die Entstehung der Bundeswehr aus der Wehrmacht“, die die Geschichte der Bundeswehr und deren Auslandseinsätze in ihrer antidemokratischer Tradition thematisierten, verteilt. Auf einem Transparent hieß es
„Militarismus sabotieren – ins Leben desertieren“.
Neben der zentralen Forderung „Bundeswehr raus aus den Schulen“ wurde zur Verweigerung des Kriegsdienstes, sowie zur Schaffung von Ausbildungs- und Studienplätze aufgerufen.
Mit Gelassenheit beobachteten Schülerleiter Schünemann und Organisator Bartsch den für sie gewohnten Protest. Seit Jahren gibt es Proteste (Bsp.Bericht 2004 und Aufruf 2004) gegen die Börse, die ein steigendes Polizeiaufgebot mit sich zogen. Nach anfänglichen „Gewährenlassen“ des Protest, bedarf es der Polizei ihre Autorität zu demonstrieren und so wurden Personalien aufgenommen, sowie Aufenthaltsverbote für Bernau ausgesprochen (darunter auch für ein Bernauer).
Kurze Zeit nachdem sich der Protest auflöste, tauchten Polizeibeamte in Zivil und Uniform im örtlichen Jugendclub auf. Unter dem Vorwand nach Zeugen und Verantwortlichen zu suchen, um wegen der „unangemeldeten Kundgebung“ zu ermitteln, wollten sich die Beamten Zutritt zum Club verschaffen, welcher ihnen verwehrt wurde.