Mehrere Hundert Schülerinnen und Schüler aus ganz Brandenburg demonstrierten heute
gegen die geplante Schulgesetznovelle der Landesregierung.
Sie kritisierten u.a. eine verstärkte Selektion in “gute” und “schlechte”
SchülerInnen, die erweiterte Möglichkeit der Schulen, auf dem Schulgelände Werbung
zu machen und forderten z.B. die Abschaffung der Kopfnoten.
Dazu erklärt Norbert Müller von [´solid] Brandenburg, dem Linkspartei — nahen
Jugendverband, der zu der Demonstration mit aufgerufen hatte:
“Brandenburgs Schülerinnen und Schüler haben heute eindrucksvoll bewiesen, dass es
ihnen wichtig ist, bei Reformen, die sie betreffen, mitreden zu dürfen.
Leider hat die Landesregierung diese berechtigte Forderung bisher ignoriert. Und
auch die Lehrerinnen und Lehrer des Potsdamer Einstein-Gymnasiums, die ihre
SchülerInnen einschlossen, um die Teilnahme an der Demonstration zu verhindern,
haben der demokratischen Kultur in Brandenburg einen Bärendienst erwiesen:
Mit Gewalt wurde hier die freie Meinungsäußerung von Jugendlichen verhindert. Ein
schädlicheres Verhalten der PädagogInnen ist kaum vorstellbar.”
Den Landtagsabgeordneten empfiehlt er: “Stimmen Sie gegen die Schulgesetznovelle,
nehmen Sie die Schülerinnen und Schüler ernst und erarbeiten Sie gemeinsam mit den
Betroffenen eine neue Reform, die diesen Namen auch verdient hat. Eine Reform, die
nicht ausschließlich durch ein Mehr von Zwang, Selektion und Leistungsdruck geprägt
ist, sondern die ein gemeinsames, emanzipatorisches und kreatives Lernen von
Jugendlichen aus allen gesellschaftlichen und sozialen Schichten möglich macht. Eine
Reform, die nicht nur in die sogenannte Elite investiert, sondern in eine breite
Ausbildung aller jungen Brandenburgerinnen und Brandenburger. Kurz: Schalten Sie die
Lernfabriken ab!”