Kategorien
(Anti-)Rassismus Antifaschismus Law & Order

Funktionäre der »Heimattreuen Deutschen Jugend« vor Gericht

Dem Bun­des­geschäfts­führer der »Heimat­treuen Deutschen Jugend« (HDJ) wird vorge­wor­fen, die Jour­nal­istin Andrea Röp­ke am 4. Novem­ber 2006 in Blanken­felde ver­let­zt zu haben. Ver­ant­worten muss sich auch ein 23-Jähriger, der einen Fotografen daran gehin­dert haben soll, der Jour­nal­istin zu helfen.

Andrea Röp­ke und ihr Kol­lege woll­ten über eine Zusam­menkun­ft der HDJ in einem Lokal in Blanken­felde bericht­en. Sie beobachteten die Ver­anstal­tung, an der etwa 200 Recht­sex­treme teil­nah­men, aus etwa 100 Meter Ent­fer­nung. Als sie bemerkt wur­den, flüchteten die Bei­den in einen Super­markt. Dort wurde Frau Röp­ke von mehreren Angreifern zu Boden gestoßen und ins Gesicht geschla­gen. Ihr Kol­lege wurde geschub­st und gewürgt.

Obwohl die Jour­nal­istin das Berlin­er Lan­deskrim­i­nalamt im Vor­feld über die Ver­anstal­tung informiert hat­te, traf die Polizei erst 45 Minuten nach der Attacke ein. Es soll Prob­leme bei der Abstim­mung zwis­chen den Sicher­heits­be­hör­den in Bran­den­burg und Berlin gegeben haben.

Frau Röp­ke bat Augen­zeu­gen darum, Zeu­ge­naus­sagen zu machen. Aus Angst fand sich nie­mand dazu bereit.

Der HDJ dro­ht ein Ver­bot durch das Bun­desin­nen­min­is­teri­um. Anfang Okto­ber wur­den bun­desweit Woh­nun­gen und Geschäft­sräume von rund 100 Per­so­n­en durch­sucht. In Bran­den­burg sollen Ermit­tler dabei Beweise dafür gefun­den haben, dass der Vere­in eine Nach­fol­ge­or­gan­i­sa­tion der seit 1994 ver­bote­nen »Wik­ing Jugend« sei. Die HDJ beschreibt sich selb­st als »aktive volks- und heimat­treue Jugend­be­we­gung für alle deutschen Mädel und Jun­gen«. Sie führt Zelt­lager durch, organ­isiert Reisen und andere Ver­anstal­tun­gen für Kinder und Jugendliche, um Nach­wuchs für die
recht­sex­treme Szene zu rekrutieren.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Inforiot