Auch am Tag des ersten Halbfinales dieser Fußballweltmeisterschaft notierte die Brandenburger Polizei keine bedeutenden polizeilich relevanten Ereignisse, die im Zusammenhang mit der WM 2006 standen.
Mehrere tausend Fußballfans waren Zuschauer des Spiels Deutschland-Italien auf der Potsdamer Public-Viewing-Zone, in den angrenzenden Straßen und bei vielen anderen öffentlichen Veranstaltungen im gesamten Land. Auf insgesamt 37 öffentlichen Veranstaltungen waren zirka 12.800 Gäste live dabei. Natürlich feierten die italienischen Fans ausgelassen, aber überwiegend friedlich. Viele deutsche Fans feierten trotz der Niederlage die deutsche Nationalmannschaft für ihre bisherigen guten sportlichen Leistungen.
In einigen wenigen Fällen kam es im Land Brandenburg aber zu unsportlichem Verhalten einiger Fans aus Enttäuschung über die Niederlage im Halbfinale. So wurden einige deutsche und italienische Nationalflaggen nach Spielende im Public-Viewing-Bereich am Brandenburger Tor in Potsdam von mehreren Personen als Ausdruck der Enttäuschung verbrannt.
In Frankfurt-Oder wurden gegen 23.45 Uhr vor einer Gaststätte in der Schmalzgasse aus einer Gruppe von rund 70 alkoholisierten Personen vereinzelt Flaschen in Richtung der vor Ort befindlichen Polizeikräfte geworfen. Durch die deeskalierenden Maßnahmen der Polizeibeamten kam es im weiteren Verlauf zu keinen weiteren Vorkommnissen.
Auch in anderen Orten des Landes reagierten Fans ihre Enttäuschung nach dem Spiel ab, es kam zu einzelnen Sachbeschädigungen, so wie in der Stadt Oranienburg, wo bei zwei geschlossenen italienischen Restaurants eine Fensterscheiben eingeworfen wurde. In einem Fall konnten drei männliche Tatverdächtige in Tatortnähe gestellt werden.
Ein alkoholisierter, polizeilich bekannter 32-jähriger Mann trat in Wittstock mehrere Tische und Stühle vor einem italienischen Restaurant um. Die vom Inhaber herbeigerufenen Polizeibeamten nahmen ihn zur Verhinderung weiterer Straftaten in Gewahrsam, wie auch zwei weitere alkoholisierte Personen, die versuchten, die polizeilichen Maßnahmen der Beamten zu stören.
Zu weiteren Unmutshandlungen, wie Umwerfen von Papierkörben, Blumentöpfen und Mülltonnen, aber auch Sachbeschädigungen an Verkehrszeichen und einer Ampel kam es in Neuruppin. Die alkoholisierten Täter konnten auch hier vor Ort dingfest gemacht werden.