Nachdem eine Antifaschistische Gedenkkundgebung direkt vor dem Friedhof Halbe durch die zuständige Polizei verboten worden ist, einigte sich der Veranstalter mit der Polizei telefonisch auf eine Kundgebung im Bereich Teupitzer Str./Ecke Baruther Str.
Durch den zugestellten Auflagenbescheid befindet sich nun die Gedenkveranstaltung, noch weitere 100 Meter vom Friedhof entfernt. Ein Gedenken an die dort begrabenen ukrainischen ZwangsarbeiterInnen ist somit in weite Ferne gerückt, da durch das Amt Schenkenländchen eine Friedhofsbegehung verboten worden ist. Alles in allem zeigt nur, dass antifaschistischer Protest gegen „nationalsozialistisches Heldengedenken“ unsichtbar und unhörbar gemacht werden soll.
Eine Friedhofsbegehung durch die Bundesvereinigung Opfer der NS-Militärjustiz e.V. wird höchst wahrscheinlich ebenfalls vom Amtsdirektor Herr Ulrich Arnts nicht erlaubt. Dieser meldete sich persönlich beim Vorsitzenden Ludwig Baumann und äußerte sein Bedenken über die geplante Veranstaltung.
Gegen die oben genannten Auflagen, speziell zu dem Ort und das Verbot eines Lautsprecherwagens wird am zuständigen Verwaltungsgericht geklagt. Eine Entscheidung dies bezüglich wird nicht vor morgen Vormittag erwartet.
Unter dem Motto „Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen“ hat der VVN-BdA Berlin eine Antifaschistische Demonstration durch Halbe angemeldet. Auftakt soll 12 Uhr Baruther /Ecke Linden Str. sein. Diese Demonstration führt zu einer ehemaligen NS-ZwangsarbeiterInnenstätte in der Bahnhofsstr. 8.
Wir protestieren ausdrücklich dagegen, dass Alt- und Neonazis an diesem Tag ihre so genannten Helden aus dem Nationalsozialismus gedenken können. Mit Trommeln und Fahnen dürfen diese nun, weit entfernt von antifaschistischen Protest ihr „Gedenken“ durchführen. So ist es nicht tragbar, dass Neonazis nach 58 Jahren nach dem 2. Weltkrieg ein Gedenken an Täter dieser NS-Herrschaft durchführen können. Ohne Probleme propagieren diese nun ein Vergessen dieser Zeit und machen gleichzeitig dabei Täter zu Opfer.
Ein Gedenken an Opfer des Faschismus wird hingehen verabscheut und in die letzte Ecke gedrängt. Eine Ehrung der Opfer des Faschismus wird mit fadenscheinigen Begründungen untersagt bzw. unmöglich gemacht.
Das Bündnis aus Antifaschistischen Gruppen aus Berlin/Brandenburg und der VVN-BdA rufen daher zur massenhaften Beteiligung an den antifaschistischen Gegenveranstaltungen in Halbe am 15.11.03 ab 11 Uhr auf.
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