Anlässlich des 60. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz-Birkenau wurde auch in Bernau/bei Berlin den unzähligen Opfern der Shoa, dem deutschen Vernichtungsprojekt, gedacht.
(Autonome Jugendantifa Bernau auf Indymedia) Offizielle Vertreter der Stadt und einige Mitglieder des Netzwerkes für Toleranz und Weltoffenheit legten um 11 Uhr am Bernauer Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus einen Kranz nieder. Es waren vor allem ältere Menschen, die sich einen Augenblick Zeit nahmen um dem Gedenken beizuwohnen, ebenso wie junge Antifaschistinnen und Antifaschisten der Autonomen Jugendantifa Bernau [AJAB].
Diese waren mit ihrem Transparent „Gegen jeden Antisemitismus — Save Israel“ anwesend um den größtenteils jüdischen Opfern zu gedenken. Darüber hinaus mahnten sie den weltweit erstarkenden Antisemitismus und drückten ihre Solidarität mit Israel aus, der Staat, der auch in Bernau auf wenig Sympathie zu stoßen scheint.
Nachdem am letzten Samstag während einer Kundgebung gegen den parallel stattfindenden Naziaufmarsch dem einzigen Träger einer Israel-Fahne diese entrissen wurde, kam es diesmal zu keinen weiteren Zwischenfällen.
Was bleibt ist jedoch eine Frage: Wie kann in einem Land, in dem Antisemitismus beinahe zum guten Ton gehört, ein Gedenken an die Opfer der deutschen Vernichtungswut glaubwürdig sein? In einem Land, in dem geschichtliche Aufarbeitung nur zum Schein vollzogen wird und Gedenken, wie das heutige missbraucht werden, um sich selbst in ein besseres Licht zu rücken. In einem Land, das heute voller Stolz von einem “Wir” redet und mit einem “Schlussstrich” alle Grausamkeiten der Vergangenheit auszublenden versucht. Einem Land, das Schuld an dem größten Verbrechen der Menschheitsgeschichte hat. Antisemitismus ist heute wie damals deutsche Realität. Die einzige Antwort die für uns junge AntifaschistInnen in Frage kommen kann ist nicht nur Antisemitismus, sondern auch die deutschen Zustände zu bekämpfen.
FIGHT ANTISEMITISM! DELETE GERMANY!