Potsdam — Zum 60. Jahrestag der Befreiung der Konzentrationslager
Sachsenhausen und Ravensbrück werden zwischen 14. und 18. April in
Brandenburg mehr als 1000 Überlebende erwartet. Zentrale
Gedenkveranstaltungen finden am Sonntag, 17. April, von 10 Uhr an in der
Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück (Straße der Nationen, Fürstenberg/Havel,
Telefon 03 30 93/60 80) und von 14 Uhr an in der Gedenkstätte Sachsenhausen
(Straße der Nationen 22, Oranienburg, Telefon 033 01/20 00) statt.
In Ravensbrück wird am Vormittag das ehemalige SS-Wachhaus als “Ort der
Namen” eingeweiht, in dem ein Totenbuch 13 161 gestorbene Häftlinge
auflistet. Zur Eröffnung des neu gestalteten Gedenkortes in der
Hinrichtungsstätte “Station Z” in Sachsenhausen am Nachmittag wird auch
Außenminister Joschka Fischer (Grüne) erwartet. Im Anschluß sollen
symbolisch die letzten Urnen mit der Asche von mehreren zehntausend
ermordeten Häftlingen aus Sachsenhausen beigesetzt werden. Die Überreste
waren bei den Bauarbeiten zur Sanierung der “Station Z” gefunden worden.
Zudem wird die neue Dauerausstellung “Mord und Massenmord im KZ
Sachsenhausen 1936–1945” eröffnet.
Unter den Gästen sind nach Angaben der Stiftung Brandenburgische
Gedenkstätten auch mehr als 100 ehemalige Kinderhäftlinge aus Ravensbrück.
Die Teilnahme ehemaliger Häftlinge sei trotz der Gefahr einer
Retraumatisierung besonders wichtig, “damit wir noch einmal den Überlebenden
zuhören können”, so Stiftungs-Direktor Günter Morsch.
Die Gedenkveranstaltungen beginnen bereits am Donnerstag, 14. April, in
Sachsenhausen mit der Eröffnung einer Ausstellung mit Plakaten aus Israel.
Von Freitag, 15. April, an ist in Ravensbrück die Dokumentation “Züge nach
Ravensbrück” zu sehen.
Am Sonnabend, 16. April, dem “Tag der Begegnung”, treffen sich Überlebende
der Lager und junge Menschen aus €päischen Ländern. Am 18. April ist “Tag
der Außenlager” mit dezentralen Veranstaltungen unter anderem in
Berlin-Schöneweide und ‑Reinickendorf.