(MAZ, 25.03.) ORANIENBURG Nach dem Brand auf dem Gelände der Gedenkstätte Sachsenhausen am Dienstagabend richten sich die Ermittlungen der Polizei gegen zwei
Jugendliche. Sie sollen etwa 14 Jahre alt sein und waren am Dienstag gegen 17.25 Uhr am Brandort im Bereich der historischen Steinbaracken gesehen worden. Die Kripo wertete gestern das Band eines Überwachungsvideos aus, das
in dem Bereich installiert ist. Konkrete Erkenntnisse lagen aber noch nicht vor.
Etwa 150 Quadratmeter Trockenrasen sind vor den Steinbaracken des ehemaligen
KZ-Sonderlagers verbrannt. “Dass nichts Schlimmeres passiert ist, ist einem
aufmerksamen Anlieger und dem schnellen Eingreifen der Feuerwehr zu
verdanken”, sagte gestern Gedenkstätten-Sprecher Horst Seferens. Der
Anlieger hatte die Feuerwehr verständigt. Die Brandschützer konnten
verhindern, dass die umstehenden Baracken sieben und neun von dem Brand in
Mitleidenschaft gezogen wurden.
Die so genannten Steinbaracken wurden 1944 erbaut. Sie wurden im
KZ-Sonderlager und in der Zone zwei des sowjetischen Speziallagers als
Häftlingsunterkünfte genutzt.
Bereits vor dem Brand waren mehreren Anliegern vor dem Gedenkstättengelände
am Durchgang zum Friedhof “Kommandantenhof” zwei Jugendliche beim Kokeln
aufgefallen. Die Polizei stellte dort eine Streichholzschachtel sicher.
Kurze Zeit später wurden dieselben Jugendlichen beobachtet, wie sie das
Gelände der Gedenkstätte fluchtartig verließen. Fast gleichzeitig wurde von
einem Anlieger das Feuer gemeldet.
Konkrete Hinweise auf einen politischen Hintergrund der Tat liegen der
Polizei nicht vor, hieß es gestern. Der Direktor der Stiftung
Brandenburgische Gedenkstätten, Günter Morsch, und Schutzbereichsleiter
Michael Scharf waren noch Dienstagabend vor Ort.
Erst im vergangenen Sommer war es in dem gleichen Bereich an den
Steinbaracken zu einem Brand gekommen. Auch damals konnte Schlimmeres
verhindert werden. Ein Besucher der Gedenkstätte hatte seinerzeit den Brand
bemerkt und die Feuerwehr gerufen.