(15.04.05)KÖNIGS WUSTERHAUSEN Anlässlich des 60. Jahrestages der Befreiung des KZ
Sachsenhausen findet am Montag in Königs Wusterhausen ein “Tag der
Erinnerung” statt.
In der Stadt befand sich vom September / Oktober 1944 bis zum Kriegsende ein
Außenlager des KZ Sachsenhausen, in dem jüdische Häftlinge so genannte
Behelfsheime für Ausgebombte bauen mussten. Diese Häftlinge wurden vom
letzten noch auf polnischem Gebiet befindlichen Ghetto in Lodz im Herbst
1944 nach Königs Wusterhausen transportiert. Etwa 600 dieser Schicksale sind
Bürgermeister Stefan Ludwig zufolge historisch belegt.
Einer von ihnen war David Grienstein, den die Stadt am Montag ebenso wie
einen schwedischen und einen polnischen Staatsbürger als Gast erwartet.
Am ehemaligen Ort des Außenlagers vor der EWE-Bezirksmeisterei im Fliederweg
werden die Überlebenden gemeinsam mit dem Bürgermeister um 14 Uhr eine
Gedenktafel enthüllen. Sie trägt die Inschrift: “1944–1945 Außenlager des
Konzentrationslagers Sachsenhausen. Auf diesem Gelände zwischen ehemaliger
Senziger Landstraße und Priestergraben befand sich das KZ Außenlager Königs
Wusterhausen. In diesem Lager mussten jüdische KZ-Häftlinge polnischer und
ungarischer Nationalität Zwangsarbeit leisten.”
Anschließend erhalten Schüler aus allen weiterführenden Schulen der Stadt
die Möglichkeit, ab 15 Uhr im Bürgerhaus “Hanns Eisler” mit den ehemaligen
Häftlingen über den Nationalsozialismus, den Holocaust sowie die
Zwangsarbeit ins Gespräch zu kommen.
Die Gedenktafel wurde über die EWE-Stiftung finanziert. Die Stadt trägt die
Kosten für Aufstellung und Pflege.