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Von Spremberg in den Kessel von Kausche

Flucht und sinnloses
Ster­ben / Tausende tote Sol­dat­en und Zivilisten

Sprem­berg war wie viele andere Städte in der Lausitz im Früh­jahr 1945 zur
“Fes­tung” erk­lärt wor­den. Die Vertei­di­ger waren jedoch zum großen Teil
Volksstur­m­män­ner und hastig einge­zo­gene Halb­wüch­sige ohne militärische
Ausbildung. 

Viele Zivilis­ten hat­ten die Stadt bis zum Angriff am 16. April schon
ver­lassen. Am näch­sten Mor­gen flo­hen weit­ere Men­schen, nur etwa 700
Zivilis­ten blieben in der dann schon bren­nen­den Stadt zurück. Am Abend des
18. April erre­icht­en rus­sis­che Sol­dat­en der 1. Ukrainis­chen Front unter
Gen­er­al Iwan S. Konew das Kraftwerk Trat­ten­dorf, zwei Tage später war ganz
Sprem­berg in ihrer Hand. 

Einen Tag später, am 21. April, wur­den drei deutsche Ein­heit­en, darunter die
Waf­fen-SS-Divi­sion “Frunds­berg” und die Führer-Begleit­di­vi­sion, west­lich der
Stadt eingeschlossen. Sie brachen Rich­tung Kausche aus. Ihr Ziel war es
offen­bar, sich von Süden zur Armee Wenck durchzuschla­gen, auf deren Hilfe
Adolf Hitler in seinem Berlin­er Führerbunker verge­blich wartete. Doch die
Rotarmis­ten schlossen erneut den Umk­lam­merungsring um die sich von Spremberg
zurückziehen­den deutschen Trup­pen bei Kausche. Etwa 15 000 Sol­dat­en und
zahlre­iche fliehende Zivilis­ten geri­eten in diesen Kessel. Das Dorf selbst
wurde erbit­tert umkämpft, von der Roten Armee ein­genom­men und für Stunden
von den Deutschen zurückerobert. 

Am 22. April unter­nah­men die bei Kausche eingeschlosse­nen deutschen Truppen
einen Aus­bruch aus dem Kessel in Rich­tung West­en. Bei den Sol­dat­en befanden
sich auch Zivilis­ten, die zwis­chen die Fron­ten ger­at­en waren, aber den
sow­jetis­chen Sol­dat­en um keinen Preis in die Hände fall­en woll­ten. Etwa 5000
deutsche Sol­dat­en und etwa 600 Sol­dat­en und Offiziere der Roten Armee fanden
bei der Kesselschlacht den Tod. Wie viele Zivilis­ten bei den Kämpfen
zwis­chen Sprem­berg und Kausche ums Leben kamen, ist ungewiss. Die
Zer­störun­gen in den umliegen­den Dör­fern waren groß. 

Über einen Teil des dama­li­gen Schlacht­feldes bei Kausche ist inzwis­chen der
Tage­bau Wel­zow-Süd hin­wegge­zo­gen. Kausche selb­st wurde umge­siedelt. Gebeine
von Kriegstoten wer­den immer wieder durch den Berg­bau freigelegt. Sie werden
auf dem Sprem­berg­er Geor­gen­berg beige­set­zt. Dort fan­den nach dem Krieg
bere­its tote Rotarmis­ten ihre let­zte Ruhe.

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