Mit Preußen und Potsdam verbindet man gemeinhin Schlösser, Militär und Adel.
In der Stadt Potsdam, deren bürgerliche Stadtverordnetenmehrheit sich noch immer
weigert, den Beschluß aufzuheben, mit dem Hitler und Hindenburg nach dem Tag von Potsdam zu Ehrenbürgern gemacht wurden, gab es aber auch einige Lichtblicke der
Aufklärung und — kaum zu glauben — sogar einige Aufrührer und Revolutionäre.
Max Dortu wurde am 29.06.1826 in Potsdam geboren. Hier studierte er auch Jura. Als Stadtverordneter in Potsdam und Mitgründer des “Politischen Vereins” setzte sich
Dortu für bürgerliche Freiheitsrechte und die Entmachtung der Monarchie ein. Im März 1848 nahm er an den Barrikadenkämpfen in Berlin teil und schloß sich später dem
badischen Aufstand an. Nach dessen Niederschlagung wurde der 23-jährige Potsdamer Revolutionär am 31.07.1849 an der Friedhofsmauer in Wiehre bei Freiburg von preußischen Militärs hingerichtet.
Die Kampagne gegen Wehrpflicht, Zwangsdienste und Militär, der Verein zur Förderung antimilitaristischer Traditionen in der Stadt Potsdam und die Fraktion Die Andere haben die Ermordung Dortus durch das preußische Militär seit sieben Jahren zum Anlaß genommen, Max Dortus zu gedenken.
Dazu laden wir alle fortschrittlich und demokratisch gesinnten Menschen herzlich ein.
Wir treffen uns am Montag, dem 31.07.2006, 11 Uhr in der Dortustrasse an der heutigen Dortuschule, dem Geburtshaus Max Dortus.
Während Max Dortu in seiner Heimatstadt Potsdam noch immer kein offizielles Gedenken zuteil wird, wird in Freiburg erneut der Oberbürgermeister an der Gedenkveranstaltung des Bürgervereins Wiehre für Max Dortu und seine Freunde
teilnehmen.