Am 08. November 2008 fand eine „Partybesetzung“ in der Skaterhalle in der Potsdamer Kurfürstenstraße statt. Nach einer Demonstration für alternative Freiräume in Potsdam an der mehr als 1500 Personen teilnahmen fanden am Abend mehrere selbstorganisierte Abschlussaktivitäten statt, unter anderem wurde die leerstehende und zu verkaufende Skaterhalle als symbolischer Ort für die vielen geschlossenen oder von Erhalt bedrohten Jugend- und Kultureinrichtungen kurzfristig für eine Party besetzt.
Gegen 5 Uhr früh traf die 24. Einsatzhundertschaft der Berliner Bereitschaftspolizei ein. Anstatt aber deeskalierend zu wirken wurden die anwesenden Personen provoziert und teilweise sexistisch beleidigt. Zu diesem Zeitpunkt war die Technik schon abgebaut und ein Großteil der Anwesenden wollte das Gelände freiwillig verlassen. Einzig und allein die Polizei war auf Krawall aus. So wurde das Gelände gestürmt, es gab Schläge und Tritte sowie beleidigende Sprüche wie „Schwuchtel“, „Wichser“ und das Skandieren von „Auswärtssieg“ der Polizeibeamten gegenüber den Anwesenden.
Anschließend wurden drei Personen festgenommen und zur erkennungsdienstlichen Behandlung in das Polizeipräsidium in die Henning-von-Tresckow-Straße gebracht, wo sie erst gegen 11 Uhr entlassen wurden.
Am Mittwoch, den 03. März, beginnt nun vor dem Amtsgericht in Potsdam der Prozess gegen einen Beschuldigten. Ihm wird unter anderem Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, besonders schwerer Landfriedensbruch und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Eine Farce wenn man überlegt, dass der Einsatz friedlich hätte gelöst werden können und Gewalt und Gewaltandrohungen durch die Berliner Polizisten ausgeübt worden sind. Die Rote Hilfe Potsdam solidarisiert sich mit den Betroffenen und ruft alle Unterstützer_Innen dazu auf, an der Verhandlung teilzunehmen oder anderweitig den Prozess zu begleiten.
Gegen staatliche Repression und Polizeigewalt!
Solidarität mit allen Betroffenen!