Am Samstag, 25. April um 11 Uhr in Treuenbrietzen
Die NPD-Mahnwache findet ab um 12 Uhr auf dem Marktplatz statt.
Gegen die NPD-Mahnwache in Treuenbrietzen!
Oder: Für euer scheiß Geheule werden wir euch stets verhöhnen…. !
Am 25. April will die faschistische NPD in Treuenbrietzen eine Mahnwache veranstalten und beginnt damit den Wahlkampf in der Provinz mit Hinsicht auf die bevorstehenden Bundestagswahlen in diesem Jahr.
Anlass der Kundgebung auf dem Marktplatz sind die historischen Ereignisse, welche sich auf den 23. April 1945 beziehen. Nachdem am Morgen 127 italienische Kriegsgefangene von Wehrmachtsverbänden nahe der Kiesgrube erschossen wurden, da Treuenbrietzen die wiederholte Einnahme durch die Rote Armee drohte, töteten sowjetische Soldaten nach der Rückgewinnung der Stadt mehrere hundert Bewohner.
Sowohl NPD- als auch bürgerliches Gedenken verweisen immer wieder auf die „1000 toten Seelen“ (Leitspruch der NPD-Kundgebung), die angebliche Zahl der getöteten Treuenbrietzener. Sprach der ehemalige Tankwart und jetzige Treuenbrietzener Heimatforscher Wolfgang Uksche in einem Zeitungsinterview mit der Berliner Zeitung im Jahr 1998 noch von 200 Toten, so ist er in einem Artikel der Berliner Morgenpost im letzten Jahr sicher, dass es die fünffache Anzahl getöteter Deutscher gab. Trotz dessen, dass im Standesamt nur 254 Bewohner als getötet gemeldet wurden, bezieht sich Uksche gern auf sogenannte Augenzeugenberichte, die sich aus Hören-Sagen speisen. Die bewiesenermaßen wackelige Aussagekraft von Augenzeugenberichten, die sich bedingt durch Alter und Ideologie ändern, deutet auf ein altbekanntes Muster kollektiver, deutscher Vergangenheitsbewältigung hin, in der durch Fokusierung von Kriegsverbrechen alliierter Truppen deutsche Taten relativiert und die Befreiung als eigentliches Grundübel suggeriert wird. Die NPD ist nicht nur in diesem Punkt ein Teil der bürgerlichen Mitte, sie schürt deutsche Mythen um Bombenangriffe auf Treuenbrietzen und Massaker an unschuldigen Zivilisten und betreibt gezielten Geschichtsrevisionismus. Einen Bombenangriff gab es genauso wenig wie das unschuldige deutsche Volk, denn auch in Treuenbrietzen sah man die Deportationszüge abrollen und im Gegensatz zur Stadt Belzig übergab man der Roten Armee die Stadt nicht friedlich. Obwohl die Rote Armee trotz ihrer Rolle als Befreier vom Faschismus durchaus aufgrund ihrer Taten kritikwürdig ist, verkennt das Gedenken jedoch, dass es die Deutschen waren, die einen ethnischen Vernichtungskreig führten und nach dem totalen Krieg flehten. Der Sieg über Deutschland, letztendlich über den deutschen Faschismus und die Shoah konnte niemals durch Pazifismus errungen werden. Ihr Sieg war und ist unsere Befreiung.
Die NPD führt den sogenannten Kampf um die Straße und beginnt nach altbewerten Modell in der Provinz, wo sie nicht mit großen Gegenprotesten wie in den Städten rechnen muss. Die freien Kameradschaften, wie die „Kameradschaft Hoher Fläming“ aus Belzig, und eine „Basis“ von Einzelpersonen bilden den verlängerten Arm für die “Schmutzarbeit” auf der Straße. Propagandadelikte wie das Verkleben von Stickern und das Verteilen von Flyer sind auch in unserer Region an der Tagesordnung und es wäre ein fataler Fehler die, wenn auch nicht immer in der Öffentlichkeit stehenden, faschistischen Umtriebe, seien es einzelne Personen, kleine Gruppen von Jugendlichen, welche meinen sich hinter Dresscodes wie die der Marke „Thor Steinar“ verbergen zu können, oder scheinbar organisierte Gruppen wie in Belzig zu unterschätzen . Dies wird leider nur allzu oft getan und bahnte sich ebenso in Treuenbrietzen an, wo es Ziel der Stadt war die NPD Mahnwache geheim zu halten. Die Veranstaltung von Treuenbrietzen geht mit hoher Wahrscheinlichkeit vom Raum Westhavelland aus, wo die NPD in Städten wie Rathenow ein stätiges Problem darstellt. Indiz dafür ist die Ankündigung der NPD ihren Bundestagskandidaten und Vorsitzenden des NPD Stadtverbandes Rathenow, Dieter Brose, vorbeizuschicken.
Gemeinsam gegen NPD und deutsche Opfermythen!!