(PNN, Marion Hartig) Innenstadt — Mit Sprechchören und Musik demonstrierten gestern mehr als 200 Jugendliche aus Potsdam und Umgebung gegen rechte Gewalt. Veranstalter des bis in die Gutenbergstraße hinein friedlichen Aufmarsches durch die City war die AK Antifa Potsdam, die mit antifaschistischen Gruppen aus Berlin und Brandenburg und dem Linksbündnis Potsdam kooperierte, wie Andreas Müller und Sabine Klein von der AK Antifa Potsdam am Rande der von der Polizei geführten Veranstaltung erklärten.
Mit dem Motto „We are not alone“, wir sind nicht alleine, wolle die AK Jugendliche motivieren, etwas gegen die zunehmende rechte Gewalt zu unternehmen. Es gehe darum, dass sich die Jugendlichen gegen rechte Gruppierungen verbündeten und sich bewusst werden, dass sie faschistischer Gewalt nicht hilflos ausgeliefert seien, weil antifaschistische Verbände und Opferverbände sie unterstützen.
Sie hätten mit mehr Teilnehmern gerechnet, erklärten Klein und Müller. Dass Punks und schwarz gekleidete Linke das Bild des Aufmarsches bestimmten, habe sicher abschreckende Wirkung auf „Normalos“ gehabt, dabei versuche die AK allgemein gegen Rechts zu mobilisieren. Die Demonstration sei hauptsächlich antifaschistisch und wende sich nicht gegen Deutschland und den Kapitalismus, wie es in einem Demo-Aufruf auf der Webseite des AK heißt. Es gehe vielmehr darum, die Öffentlichkeit wachzurütteln. Die Demonstration sei die erste der Potsdamer AK, die Gruppe habe sich erst vor einem halbem Jahr gegründet. Bisher bestehe sie aus zehn Jugendlichen zwischen 16 und 20 Jahren.
„Man kann das nur unterstützen, das Jugendliche gegen rechte Gewalt auf die Straße gehen, ganz gleich, ob sie rote Haare haben, ob sie Punks sind oder Linke“, meinte eine Mutter, die mit einer Eiswaffel in der Hand mit spazierte. „Man muss was dagegen tun, dass immer öfter aus faschistischen Gründen geschlagen und diskriminiert wird“, erklärte ein Paar. Viele der Jugendlichen „möchten sich nicht äußern“, warum sie hier dabei sind. Auch der Junge mit dem Schild „Wees och nicht“ kommentiert seinen Schriftzug nicht. Nur woher sie kommen verraten sie, aus Berlin, Kremnitz und Rathenow.
(Inforiot) Auf Indymedia wird von 300 TeilnehmerInnen gesprochen. Die hier zu sehenden Bilder stammen nicht aus der PNN sondern ebenfalls von Indymedia.