Aufgrund des Brandanschlags auf das „Haus der Demokratie“ im Januar des Jahres und der jüngsten Morddrohungen gegen engagierte Bürgerinnen der Initiative „Zossen zeigt Gesicht“, hat sich das antifaschistische Bündnis „Linker Fläming United“ gegen (Neo-)Nazis im Kreis Teltow-Fläming in neuer Konstellation zusammengefunden. Das Bündnis trat zum ersten Mal 2009 in Erscheinung aus Protest gegen einen Aufmarsch der rechtsextremen Kameradschaft „FKTF“ in Luckenwalde. Eine vom Bündnis organisierte bunte Gegendemonstration, mit fast 500 teilnehmenden Personen, stahl damals den Neonazis die Show.
Am Erfolg anknüpfen – antifaschistisches Aktionswochenende 2010
An diesen Erfolg soll nun angeknüpft werden. Es liegt ein neues ehrgeiziges Projekt vor. In spektrenübergreifender Zusammenarbeit von Jugendorganisationen, Verbänden, Parteien und linken Gruppen, soll ein gemeinsames „Aktionswochenende“ im Sommer 2010 gegen (Neo-)Nazistrukturen in Zossen auf die Beine gestellt werden. Interessante Vorträge, eine Podiumsdiskussion, und eine Bündnisdemonstration werden hierbei das Rahmenprogramm für vielfältigen und kreativen Protest gegen faschistische Gewalt bilden. Nathan Rosenthal, der Sprecher des Bündnisses, sagt folgendes zu diesen Zielen seiner Gruppe: „Wir wollen dafür sorgen, dass den Nazis an einem Wochenende kein öffentlicher Raum zur Verfügung stehen wird. Wir werden unter Beweis stellen, dass ihr Terror uns nicht einschüchtert, sondern solidarisch zusammenführt — in der gemeinsamen Auseinandersetzung für eine lebenswerte Stadt ohne Ausgrenzung, Rassismus und Antisemitismus”.
Zossen als Mittelpunkt des brauen Terrors
Die brandenburgische Kleinstadt Zossen lag in den letzten Monaten immer wieder im Zentrum des medialen Interesses. Junge (Neo-)Nazis tyrannisierten kritische Anwohner und alternative Jugendliche, brannten zusammen das „Haus der Demokratie“ nieder, störten massiv den internationalen Holocaustgedenktag, schmierten unzählige Hakenkreuze an öffentliche Gebäude und bedrohten andere Menschen sogar mit dem Tod. Zudem bemühen sich Nazikader aus Brandenburg und Berlin derzeit, um die Etablierung fester Strukturen in Teltow-Fläming. Zossen wird von ihnen als ein besonderer Schwerpunkt wahrgenommen. So steht die rechtsextreme Partei „NPD“ in enger Verbindung zu der lokalen Neonaziszene und versucht diese für eine dauerhafte Arbeit in ihrer Partei zu instrumentalisieren.
Kritik den Zossener Zuständen
Der Bündnissprecher Rosenthal dazu: „Trotz der Tatsache, dass sich einschlägig bekannte Personen der lokalen (Neo-)Naziszene zu den Angriffen bekannt haben und nun juristische Konesequenzen folgen werden, sind die Zustände in der Stadt, welche faschistische Aktivitäten erst ermöglichten, noch lange nicht gelöst. Wenn Nazikader glauben aus Zossen eine „Nationalbefreite Zone“ machen zu können, dann werden wir ihnen zeigen, dass wir uns dieser menschenverachtende Idee in den Weg stellen werden.“ Für weitere Informationen können interessierte Personen und Gruppen schon jetzt die offizielle Homepage des Bündnisses besuchen, unter der Adresse: www.linker-flaeming.de.vu.
Linker Fläming United
Sprecherinnenrat
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Aktive Gruppe im Bündnis:
Linksjugend Solid‘ Teltow Fläming Nord
Jusos — TF
Jungdemokrat_innen/Junge Linke Brandenburg
SJD – Die Falken Luckenwalde/TF
Autonome Antifa Teltow-Fläming [aatf]
VVN/BDA Potsdam-Mittelmark-Fläming
Soziale Unruhe Blankenfelde – [S.U.B]
Unterstützende Gruppen des Bündnisses:
Bürgerinitiative „Zossen zeigt Gesicht“
Utopia e.V. Frankfurt Oder
Die Linke Teltow-Fläming
VVN/BDA Brandenburg