Mit einer Durchsuchungsaktion in mehreren Bundesländern hat die Generalbundesanwaltschaft Ermittlungen gegen mutmaßliche Terrorpläne einer Islamisten-Gruppe vorgegangen. Wie die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mitteilte, wurden seit dem Nachmittag insgesamt elf Objekte im brandenburgischen Cottbus und Umgebung sowie in Groß-Gerau (Hessen) und Leinfelden-Echterdingen (Baden-Württemberg) durchsucht.
Aggressiv-militante Fundamentalisten
Die fünf Mitglieder der Gruppierung mit Sitz in Cottbus würden verdächtigt, “auf der Grundlage eines aggressiv-militanten islamischen Fundamentalismus schwere Gewalttaten in der Bundesrepublik Deutschland zu planen”. Nähere Einzelheiten zur Art und Weise der geplanten Anschläge sowie über konkrete Anschlagsziele liegen laut Bundesanwaltschaft nicht vor. Aus “ermittlungstaktischen Gründen” würden über die Beschuldigten zurzeit keine Angaben gemacht. Generalbundesanwalt Kay Nehm habe sich angesichts von aktuellen Presseberichten veranlasst gesehen, “in Abweichung vom Ermittlungskonzept” Durchsuchungsbeschlüsse des Bundesgerichtshofes zu erwirken und unverzüglich vollstrecken zu lassen.
“Focus”: Anschläge auf US-Militäreinrichtungen
Das Magazin “Focus” hatte unter Berufung auf Ermittlerkreise von geplanten Sprengstoffanschlägen einer Cottbuser Islamisten-Gruppe berichtet. Ziele seien US-amerikanische und jüdische Einrichtungen, wie der US-Militärflughafen im rheinland-pfälzischen Spangdahlem sowie Objekte in Berlin und Frankfurt/Main. So habe der Anführer der Islamisten-Gruppe nach Erkenntnissen des Staatsschutzes in den vergangenen Wochen intensiv nach Experten für den Umgang mit Sprengstoff gesucht, schreibt “Focus” weiter. Den Ermittlungen zufolge unterhielten die verdächtigen Islamisten Kontakte zu Mitarbeitern privater deutscher Sicherheitsunternehmen. Eine dieser Verbindungen habe bis in den sensiblen Abfertigungs- und Gepäckbereich des Stuttgarter Flughafens gereicht. Dort seien umgehend die Sicherheitsvorkehrungen verschärft worden. Bisher gab es nach offiziellen Angaben keine Hinweise auf terroristische Aktivitäten in Brandenburg. Allerdings gilt das Land aus Sicht von Potsdamer Sicherheitsexperten als potenzielles Rückzugsgebiet für Terroristen.