Bad Freienwalde (MOZ) Das Thema spaltet die Bauernschaft in zwei Lager: Soll in Deutschland der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen unterstützt werden? Nachdem der Bundestag am vergangenen Freitag den Weg für das neue Gentechnikgesetz frei gemacht hat, ist die Diskussion um das sensible Thema neu entbrannt.
“Natürlich trifft uns das Thema im Oderbruch. Leider.” Wilfried Daue von der Agrarproduktion Oderbruch GmbH aus Neulewin befürwortet Gentechnik in der Landwirtschaft. Auch wenn er in den nächsten Jahren darauf verzichten wird. “Die Vorteile sind klar, man kann Pflanzenschutz reduzieren, das spart Geld und ist auch aus ökologischer Sicht positiv.” Darüber hinaus hätten die Landwirte im Oderbruch beim Maisanbau mit einem hartnäckigen Schädling, dem Maiszünsler, zu kämpfen. “Indem wir die Bodenbearbeitung reduziert haben und Pflanzenreste an der Bodenoberfläche bleiben, kann der Zünsler gut überwintern”, so Daue. Dadurch breite sich der Kleinschmetterling weiter aus. Da das neue Gesetz strenge Haftungsregeln für den Einsatz von Gen-Technik vorsehe, sei der Anbau von schädlingsresistentem Gen-Mais aber so gut wie unmöglich. Das kritisiert Daue: “Wir müssen uns in Deutschland dem internationalen Wettbewerb stellen. Ohnehin produzieren wir in Europa viel zu teuer.”