“Gleiche Würde, gleiches Recht” — unter diesem Motto fand am Samstag, den 20.3.2004 eine Antirassismus- Demonstration in Oranienburg statt. Aufgerufen hatte dazu das in der Kreisstadt ansässige „Forum gegen Rassismus und rechte Gewalt“. Die knapp zweistündige Demonstration wurde
allerdings nur von ca. 100 überwiegend jugendlichen TeilnehmerInnen begleitet. Die Strecke von der Gedenkstätte Sachsenhausen bis zum Gedenkstein für die Opfer der Reichspogromnacht am Louise-Henriette-Steg wurde durchweg von einem hohen Polizeiaufgebot begleitet, das es sich auch
nicht nehmen ließ einen Berliner Antifaschisten festzunehmen. Mindestens drei Neonazis konnten dagegen erst nach antifaschistischen Protesten aus dem Bereich der Demonstration vertrieben werden. Die pauschal und
oberflächlich formulierten Inhalte der Redebeiträge stießen bei den Demonstranten überwiegend auf Desinteresse und auch die Punkband „Dog Matiz“, die am Ende der Veranstaltung aufspielte, wusste nur in Maßen zu überzeugen.
Alles in allem eine nicht nur von der Teilnehmerzahl her, sondern auch inhaltlich schwache Veranstaltung. Selbst wenn jegliches Vorgehen gegen die „braune Hochburg Oranienburg“ zu begrüßen ist, muss Protest, will er antifaschistisch sein, in Zukunft offensiver und radikaler auf die Straße
getragen werden und darf sich nicht in sinnentleerten Parolen und Lippenbekenntnissen erschöpfen.
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