Knapp ein Jahr nach der Eröffnung hat die Landesklinik Brandenburg ein
interessantes Begleitheft zur Dauerausstellung “Die Landesanstalt Görden
1933 bis 1945. Psychiatrie im Nationalsozialismus” herausgebracht. “Damit
führt die Landesklinik den seit den 90er Jahren beschrittenen Weg fort, sich
offensiv und verantwortungsbewusst mit ihrer Vergangenheit auseinander zu
setzen”, teilte Verwaltungsleiterin Dorit Zahn mit.
Die Ausstellung habe seit ihrer Eröffnung im vergangenen Mai einen regen
Zuspruch erfahren. Allein in den vergangenen vier Monaten hätten sich mehr
als 600 Gäste über das Leiden und Sterben der damaligen Patienten
informiert. Aufgegangen sei die Zielstellung der Klinik, sich mit ihrer
Vergangenheitsbewältigung besonders an Schüler und Auszubildende zu wenden.
Nicht nur Brandenburger Schulen, sondern auch Lehrer aus Werder, Falkensee
und Premnitz verlagerten ihren Geschichtsunterricht oft in die Landesklinik,
um sich am authentischen Ort mit den Verbrechen an Kranken und Behinderten
auseinander zu setzen.
Seit Neuestem kann die Ausstellung jeden zweiten Dienstag im Monat von 14.30
bis 17 Uhr und jeden letzten Donnerstag im Monat von 9 bis 12 Uhr besichtigt
werden. Zudem können unter 0 33 81/78 22 02 Besuche und Führungen an anderen
Tagen angemeldet werden. Zum internationalen Museumstag am morgigen Sonntag
finden um 11 und um 14 Uhr Führungen statt.
Die neue Broschüre nimmt die Texte der Ausstellung auf, Patientenschicksale
werden nachgezeichnet. Außerdem stellt die Broschüre einige der Abbildungen
vor. Zu erwerben ist das Begleitheft in der Landesklinik.