Meyenburg (Prignitz): Denkmal des “Sowjetischen Ehrenfriedhofs” in Meyenburg kann abgerissen werden,
Gedenkstätte soll bleiben
(MAZ, 24.9.) Der Meyenburger Wilhelmsplatz soll neu gestaltet werden. Die Pläne gibt
es schon seit Jahren.Weil die Stadt keinen zentralen Markt hat, soll der
Bereich zu einer Art Stadtzentrum werden. Das neue Hotel “Germania” am
Platz ist bereits im Bau. Jetzt gibt es auch eine Lösung für den
“Sowjetischen Ehrenfriedhof” gegenüber. Bislang hatte das
Innenministerium jeden Antrag auf Verlegung der Gräber abgelehnt. Nun
der Kompromiss: Das Denkmal wird abgebaut, die Gedenkstätte bleibt trotzdem.
In den nächsten Wochen schon könnten die Mauer und der Mittelpfeiler
abgerissen werden. Die Gedenktafel wird eingelagert, die Gräber selbst
bleiben zunächst unberührt. Dem stimmten die Meyenburger
Stadtverordneten am Mittwochabend zu. Die Beschlussvorlage kam
kurzfristig auf den Tisch. Denn im Rahmen der Bauarbeiten gegenüber wäre
ein Abriss ohne Kosten für die Stadt möglich.
Bislang führte kein Weg zur Einigung. Ein Abkommen zwischen Deutschland
und Russland sichert den Bestand der Kriegsgräber als “dauernde
Ruhestätte”. Auch eine Umbettung auf die zentrale Gedenkstätte auf dem
Friedhof wurde vom Land abgelehnt. Ein Kompromiss zum Ehrenfriedhof kam
jedoch am vergangenen Montag zustande.
Der Meyenburger Bürgermeister Falko Krassowski und Amtsdirektorin Katrin
Lange trafen sich vor Ort mit Vertretern des Innenministeriums und des
Landkreises. Die Lösung: Trotz Abriss wird das Gedenken weiterhin
möglich sein. In der Denkmalliste stand die Anlage am Wilhelmsplatz
schon nicht mehr. Eine Umbettung ist ebenfalls kein Thema mehr. Fraglich
sei, hieß es am Mittwochabend, ob unter den acht Gräbern überhaupt Särge
zu finden wären. Am Ende soll nun ein kleineres Denkmal mit der
Marmortafel auf dem Platz an die Gefallenen der Roten Armee erinnern.
Krassowski zeigte sich mit dem Ergebnis zufrieden: “Es gibt keine
Auflagen für die weitere Planung.”
Damit gibt es grünes Licht für die Neugestaltung des Wilhelmsplatzes.
Wie er später aussehen soll, ist noch offen. Vorschläge gab es bereits
nach einem Studentenwettbewerb. Die Ideen sollen in die Neugestaltung
einfließen. Bereits Ende des Jahres könnten die Pläne jedoch weitgehend
feststehen, 2005 soll dann Beginn der Bauarbeiten im Rahmen der
Meyenburger Stadtsanierung sein.