Pressemitteilung
Guben, 3. Juni 2006
Verletzte bei rechtsextremem Angriff auf Stadtfest in Guben
Am 3. Juni überfielen etwa 50 äußerlich erkennbare Neonazis eine Gruppe von 20 Jugendlichen, die das Stadtfest in Guben besuchten. In der Nacht von Freitag zu Sonnabend, kurz nach Mitternacht, gingen sie etwa eine halbe Stunde – im wegen des Straßenfestes belebten Stadtzentrum – gezielt und koordiniert gegen die Opfer vor. Die Neonazis schlugen und traten auf die Jugendlichen ein und jagten sie über den Festplatz. Nach derzeitiger Kenntnis der Anlaufstelle für Opfer rechtsextremer Gewalt wurden mindestens 10 Jugendliche verletzt, von denen zwei stationär behandelt werden müssen.
Augenzeugen berichten, dass die zu Hilfe gerufene Polizei und der Sicherheitsdienst des Stadtfestes eingegriffen haben, den Angriff aber aufgrund der zahlenmäßigen Überlegenheit der Neonazis nicht unterbinden konnten. Im Verlaufe der Nacht sollen im Stadtgebiet immer wieder kleinere Gruppen der Angreifer unterwegs gewesen sein.
Die Anlaufstelle für Opfer rechtsextremer Gewalt Guben erklärt dazu: „Dieser Angriff verdeutlicht ein weiteres Mal die Situation in der Stadt. Wenn Gubens Bürgermeister wie zuletzt in einer ARD-Talkshow behauptet, dass es in Guben kein Problem mit Neonazis gäbe, ist das für die Opfer solcher Attacken ein Hohn. Und wenn jugendliche Gubener das Stadtfest nicht besuchen können, ohne von Rechtsextremen angegriffen zu werden, gibt es ganz real eine No-Go-Area. Wir fordern von der Stadtspitze eine Solidarisierung mit den Opfern und eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Problem Rechtsextremismus.“
kontakt E‑Mail: anlaufstelle-guben@web.de