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Gute Schule für alle?! — 16.Versuch.

Laut dem Min­is­teri­um für Bil­dung, Jugend und Sport sei es notwendig, das „Sys­tem Schule zu mod­ernisieren“ und dies bere­its zum 16. Mal. Auch diese Reform ver­spricht nicht viel Erfolg, denn sie bedeutet folgendes: 

Mehr Leistungsdruck
Mit Beginn des Schul­jahrs 2007/2008 wird die Schulzeit in allen Gym­nasien auf nun­mehr zwölf Jahre verkürzt. Das Min­is­teri­um stellt sich das so vor: „Die mit dem Weg­fall eines Schul­jahres ver­bun­de­nen Unter­richtsstun­den wer­den auf die Jahre verteilt, so dass höhere Belas­tung durch mehr Stun­den die Regel sein wer­den.“ (alle Zitate aus: Begrün­dung zum Gesetzesentwurf) 

Mehr Selektion

Weit­er­hin wer­den die Realschulen und alle Gesamtschulen, welche nur bis zur 10. Klasse führen zur „Ober­schule“ umbe­nan­nt. Wenn nicht außergewöhn­liche Leis­tun­gen vor­liegen, bleibt der Zugang zur Sekun­darstufe II versper­rt – die Weichen für das Leben wer­den prak­tisch schon im Alter von 12 Jahren gestellt. Ähn­lich die Pla­nun­gen bei Gym­nasien. Wer nicht min­destens über gute Leis­tun­gen ver­fügt, muss, um über­haupt zuge­lassen zu wer­den, einen Eig­nung­stest durch­laufen. Nicht bestanden – kein Gymnasium. 

Mehr Elite

Des weit­eren wer­den 35 soge­nan­nte „Begabten­klassen“ im Land ein­gerichtet, in welchen die Schü­lerIn­nen schon in der 5. Klasse auf eine Schule wech­seln, auf der sie ihr Abitur machen können. 

Mehr „Opti­mierung“

Weit­er­hin dür­fen Schü­lerIn­nen nun auch – um die „Klassen­fre­quen­zen“ auszu­gle­ichen – von ein­er Schule auf eine andere ver­wiesen wer­den. Dabei kann sich sog­ar der Schul­typ verändern. 

Mehr Zwang

Die Schulpflicht wird abgeschafft und durch die „Ein­führung eines soge­nan­nten Schulzwangs“ erset­zt. Dieser soll mit der Möglichkeit der „Zuführung durch unmit­tel­baren Zwang“ erfol­gen, denn wer heute die Schule schwänzt, kann mor­gen früh schon von der Polizei abge­führt und zur Schule esko­rtiert werden. 

Mehr Kontrolle

Wenn der Abschluss in Gefahr ist, die Noten nicht gut genug sind oder irgen­det­was anderes Gravieren­des passiert, dür­fen nun auch die Eltern von volljähri­gen Schü­lerIn­nen davon in Ken­nt­nis geset­zt werden. 

Mehr Überwachung

Kün­ftig wird es möglich sein, für „wis­senschaftliche Zwecke“ die Schü­lerIn­nen während des Unter­richts per Video zu überwachen, auch ohne deren Zus­tim­mung, was wahrschein­lich nur der erste Schritt in Rich­tung Videoüberwachung an Schulen sein wird. 

Mehr Kommerz

Zusät­zlich wird es mehr Wer­bung an Schulen geben dür­fen. Die Möglichkeit­en dazu wer­den vere­in­facht und wie die Ein­nah­men den Schulen über­tra­gen. Gehst du auf eine für die Wer­be­wirtschaft attrak­tiv­en Schule? 

Keine Kindheit

Im Kinder­garten soll auch schon für die Schule gepaukt wer­den; vor der Ein­schu­lung gibt es für alle „Sprach­stand­ser­he­bun­gen“.

Der offen­sichtliche Man­gel an den Schulen soll mit mehr Druck auf Schü­lerIn­nen und mehr Opti­mierung beseit­igt wer­den. Doch wie soll das geschehen, wenn den Schulen weit­er­hin zu wenig Geld zur Ver­fü­gung ste­ht, wed­er der LehrerIn­nen­man­gel beseit­igt noch Schule attrak­tiv­er gemacht wird? Statt dessen soll die Bran­den­bur­gis­che Schule „leis­tungs- und ergeb­nisori­en­tierte Schule“ wer­den. Das selb­st gesteck­te Ziel „soziale Bil­dungs­be­nachteili­gun­gen […] auszu­gle­ichen“ wird so jeden­falls nicht erreicht. 

Seht nicht taten­los zu, kommt zu einem unser­er Tre­f­fen, immer mon­tags ab 16:00 Uhr und mittwochs ab 17:30 Uhr im Sem­i­nar­raum des KuZes, oder schreibt eine Mail an schulkritik@googlemail.com. Weit­ere Infos find­et ihr auf unser Web­site www.akbildung.tk

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