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Gute Zeiten, Schlechte Zeiten und noch schlechtere Zeiten

Schon am frühen Nach­mit­tag gab es in Pots­dam ein überdi­men­sion­iertes Polizeiaufge­bot, um am Abend die inzwis­chen schon bekan­nten Pogi­da-Dauer­schleife, vom Haupt­bahn­hof, über die Lange Brücke bis zum Film­mu­se­um, durchzuset­zen. Von den geplanten vier geplanten Gegen­ver­anstal­tun­gen wur­den auf­grund von Polizeiau­fla­gen und Schika­nen nur drei als sin­nvoll erachtet und durchge­führt. Ins­ge­samt nah­men an den Protes­tak­tio­nen etwa 600 Men­schen teil, die die 45 Pogi­da-Anhänger_in­nen lächer­lich wirken ließen.
Auf der Neon­azi­seite lief im Prinzip alles wie immer, nur mit ange­blich neuem Chef. Der nen­nt sich Hol­ger Schmidt und ist haupt­säch­lich dadurch aufge­fall­en, dass er wenig aufge­fall­en ist. Wie immer stand Chris­t­ian Müller im Mit­telpunkt der Ver­anstal­tung und verteilte die Auf­gaben und machte die Ansagen. Chris­t­ian Müller bekun­dete dann auch, dem neuen Ver­anstal­ter gerne unter die Arme gegrif­f­en zu haben und das auch in Zukun­ft tun zu wollen. Laut eigen­er Aus­sage wird er der Press­esprech­er von Pogi­da bleiben. Der bish­erige Press­esprech­er Her­bert Hei­der wurde kurzfristig abge­set­zt und nicht nur das, er wurde vom neuen Ver­anstal­ter des Auf­marsches ver­wiesen. Her­bert Hei­der hat­te in der Ver­gan­gen­heit ver­sucht, Pogi­da aus der ganz recht­en Schmud­d­elecke zu holen. Angesichts der dauer­haft und offen zu Tage getra­ge­nen Neon­azipro­pa­gan­da eine sisy­phusar­tige Auf­gabe. Und nun erfol­gte der Auss­chluss durch Pogi­da. Apro­pos Pogi­da, mit diesem durch die Antifa vergebe­nen Namen, einem „Ehren­ti­tel“, sind die Neon­azis nun auch unzufrieden. Men­sch fragt sich wo all das Gemeckere enden soll, dem­nächst fordern sie noch, dass Merkel abdanken solle.
Der heutige Auf­marsch war wie gewohnt einge­bet­tet in Deutsch­land-Fah­nen, sowie ein­er Fahne der neon­azis­tis­chen und völkischen „Iden­titären Bewe­gung“ getra­gen vom umtriebigem Neon­az­i­Touri Diet­mar Gröper und ein­er Wirmer-Flagge, das wohl bek­nack­teste Sym­bol der Pegi­da-Bewe­gung. Neben Jens Lorek (der ja schon von Pegi­da-Dres­den als Math­ekün­stler bekan­nt ist und heute den Knaller ver­laut­baren ließ, dass Pogi­da mehr Leute auf die Straße bekäme als Nopogi­da) ergrif­f­en auch andere Knallchar­gen das Wort. Ein wüten­der Hertha-Hool empörte sich brül­lend darüber, dass es „Geset­ze braucht was ordentlich funktioniert“(sic). Danach kam ein „Max“ aus Pots­dam. Der beleuchtete den Hin­ter­grund von Pogi­da mehr als ihm lieb gewe­sen sein dürfte. Er verkün­det, er würde nie­man­dem hin­ter­her­laufen und dass ihm, also ihm per­sön­lich ein Asyl­be­wer­berbescheid aus Bad Dober­an zuge­spielt sein soll, laut diesem Bescheid bekäme ein „Mohammed“ 1004€ im Monat vom Staat. Darüber empörte er sich dann minuten­lang. Dumm nur: Das ist uralte Neon­azipro­pa­gan­da aus Meck­len­burg-Vor­pom­mern, MV-Gida ist darüber gestolpert. Außer­dem meint der gute Max, for­t­an nur noch Ras­sis­ten­Max genan­nt, er könne Asylb­wer­ber an ihrem Ausse­hen erken­nen, Deutsche sind für ihn wahrschein­lich alle­samt so käseweiß wie seine Füße. Rel­a­tiv zügig, da diese keine 500 Meter lange Schleife ja mit­tler­weile einge­spielt ist, ging es dann wieder zurück zum Haupt­bahn­hof. Hier dank­te Müller dem neuen Ver­anstal­ter und schwadronierte das übliche selb­stver­her­rlichende Zeug. Am Ende wurde dann wie immer „Das Lied der Deutschen“ anges­timmt. Putziger­weise wur­den dafür Textzettel verteilt, zum Mitsingen.
Auch heute kam es vere­inzelt zu Fes­t­nah­men und willkür­lich­er Polizeige­walt. Mit über 700 Polizeibeamt_innen, Hub­schraubere­in­satz, Hun­destaffeln, Wasser­w­er­fen und einem Räumpanz­er demon­stri­erte die Polizei ihre Macht und ermöglichte den Marsch der Men­schen­feinde, Rassist_innen und Neonazis.
Der näch­ste Pogi­da-Abendspazier­gang soll nun am 11.5.2016 stat­tfind­en. Mal schauen was die Zer­set­zungser­schei­n­un­gen bis dahin von dem Häufchen Elend, welch­es sich nicht mehr Pogi­da nen­nen möchte, übrig lassen. Wir wer­den weit­er zeigen, was wir von ihrem völkischen und ras­sis­tis­chen Mist hal­ten und entschlossen auf die Straße gehen — gegen diese Neon­azis ohne Namen.
Keinen Fuss­bre­it den Rassist_innen!
Alerta!
Danke Antifa!

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