(29.03.05) LUCKENWALDE Der SPD-Ortsverein Luckenwalde will den Weg für ein härteres
Vorgehen der Stadt gegen illegale Graffiti ebnen. Bei der jüngsten
Mitgliederversammlung votierten die Sozialdemokraten für einen
entsprechenden Antrag, den ihre Fraktion in einer der nächsten Sitzungen
der Stadtverordnetenversammlung stellen soll. Demnach soll die
Gefahrenabwehrverordnung auf private Immobilien erweitert werden.
Bislang sieht sie lediglich für das “Beschriften, Bemalen, Besprühen,
Bekleben, Beschmieren” von öffentlichen Anlagen und Gebäuden vor, dass
ein Bußgeld verhängt werden kann. Außerdem sollen Täter, so der
SPD-Vorschlag, ihre Schmierereien selbst wieder entfernen.
Als Begründung wird im Beschlusspapier angeführt, dass das Strafrecht
für die Ahndung von illegalen Graffiti nicht ausreicht. Wenn ein
Schmierfink gefasst werde, erklärt Ortsvereinsvorsitzender Norbert
Jurtzik, so führe dies in der Regel zu einer Anklage wegen
Sachbeschädigung. Da die Farbe aber nicht die Substanz einer Wand
angreife, wie es das Gesetz verlangt, und es sich lediglich um eine
ästhetische Beeinträchtigung handele, gebe es oft keine gerichtliche
Bestrafung. Mittels der verschärften Verordnung soll die Stadt dafür
sorgen können, dass Schmierereien schnellstmöglich beseitigt werden.
Hausbesitzer würden selten eine mühsame privatrechtliche Klage auf sich
nehmen. Außerdem sieht die SPD einen vorbeugenden Effekt. “Eine massive
Bußgeldandrohung ist häufig wirkungsvoller als eine Verurteilung etwa zu
gemeinnütziger Arbeit”, heißt es in dem Papier. MAZ