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Häusliche Gewalt gegen Frauen

Die zehn Plätze des Frank­furter Frauen­haus­es sind derzeit kom­plett belegt. Auch ein Kind wird dort betreut. Dessen Mut­ter hat­te genau wie die meis­ten anderen Bewohner­in­nen wegen der Gewalt ihres Part­ners Zuhause aus­brechen müssen. Um Frauen wie dieser Mut­ter noch bess­er helfen zu kön­nen, wieder ein eigen­ständi­ges Leben, frei von Äng­sten und Gewalt, führen zu kön­nen, hat sich vor einiger Zeit ein Fördervere­in gegrün­det. Dieser will zugle­ich präven­tiv wirken, Öffentlichkeit­sar­beit betreiben, Frauen- und Fam­i­lien­poli­tik stärk­er ins Gespräch brin­gen und Ansprech­part­ner für viele sein. An der Ecke Berg-/Len­nés­traße haben sie jet­zt auch einen Tre­ff für all diese Belange ein­gerichtet: das Wildroseneck. 

Ein Bild mit Wil­drosen und deren Frücht­en, den Hage­but­ten, schmückt den Raum. Die kleinen Tis­che und das große Schaufen­ster sind wei­h­nachtlich deko­ri­ert. Den­noch wirkt der in Grün und Gelb gestrich­ene Raum noch etwas leer. “Was uns vor allem fehlt, sind Regale”, erk­lärt die Vor­standsvor­sitzende des Fördervere­ins Sabine Stuch­lick, die gle­ichzeit­ig Gle­ich­stel­lungs­beauf­tragte im Rathaus ist. Ihre Vor­stand­skol­le­gin Rose­marie Böhm-Spohn hat schon passende Möbel ent­deckt. Aber dafür wird Geld benötigt. Der Vere­in ist eben wie viele andere auf Spenden und Unter­stützung angewiesen. 

Und das nicht nur beim neuen Tre­ff, dem Wil­drose­neck, son­dern auch für das Frauen­haus selb­st. “Wir haben begonnen, die zweite Etage auszubauen, um dort den Frauen, die schon etwas selb­st­ständi­ger sind, sich aber noch nicht das ganz eigen­ständi­ge Leben zutrauen, die Möglichkeit eines zum Teil betreuten Wohnens anzu­bi­eten”, erk­lärt Pro­jek­tlei­t­erin Ilona Weg­n­er. Zwis­chen sieben Tagen und drei Monat­en wür­den die Frauen im Haus bleiben, ergänzt Bere­ich­slei­t­erin Mari­ta Postler — “so lange wie nötig und so kurz wie möglich”. Doch eine Nach­sorge und für manche eben auch der Zwis­chen­schritt über das betreute Wohnen seien notwendig, um sich ein selb­st­bes­timmtes Leben auf­bauen zu können. 

Das Wil­drose­neck, so Sigrid Jor­dan-Nim­sch vom Evan­ge­lis­chen Jugend- und Für­sorgew­erk, dem Träger des Frauen­haus­es, soll ein Bindeglied zwis­chen dem geschützten Frauen­haus und der Öffentlichkeit sein. Darüber hin­aus will der Fördervere­in eine ganze Rei­he von Ver­anstal­tun­gen anbi­eten, die allen Inter­essen­ten — auch Män­nern — offen ste­hen. Geplant sind z. B. Vorträge von Recht­san­wäl­ten. So will Ursu­la Jung-Friedrich über das islamis­che Recht und beson­ders die Rolle der Frau informieren. Eine Krim­i­nalpolizistin hat sich bere­it erk­lärt, zu zeigen, wie man sich selb­st schützen und Gewal­tat­tack­en begeg­nen kann. 

Regelmäßig, so Sabine Stuch­lick, soll es eine abendliche Gespräch­srunde mit aktiv­en Frank­furter Frauen aus Poli­tik, Kul­tur und anderen Bere­ichen geben. Außer­dem wer­den Kreati­vange­bote vor­bere­it­et und soll eine Bib­lio­thek entste­hen. Eine kleine Sport­gruppe trifft sich bere­its regelmäßig. Auch das Jugen­drecht­shaus und die Selb­sthil­fe­gruppe Allein­erziehen­der haben schon Inter­esse an der Nutzung der Räume angemeldet. Jeden Don­ner­stag von 15 bis 20 Uhr ste­hen Mit­glieder des Fördervere­ins zudem für die unter­schiedlich­sten Belange als Ansprech­part­ner bereit. 

So richtig los gehen wird es mit der Arbeit im Wil­drose­neck allerd­ings erst 2005. Doch schon am 10. Dezem­ber ab 14 Uhr kön­nen Inter­essierte das kleine Ladengeschäft ken­nen­ler­nen. Dann wird dort eine Ausstel­lung mit Fotos von Vera Richter eröffnet. Dazu wird Kun­sthandw­erk­lich­es zum Verkauf angeboten. 

Kon­takt über Sabine Stuch­lick, Tele­fon 5 52 13 40

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