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Halbe feiert den Tag der Demokraten

Rund 8000 Men­schen nah­men gestern in Halbe am „Tag der Demokrat­en” teil. Mit Fah­nen und Trans­par­enten mit Slo­gans wie „Stoppt den Miss­brauch der Geschichte“ oder „Bunt statt Braun“ wurde gegen Recht­sex­trem­is­mus demon­stri­ert. Nach einem Gottes­di­enst bilde­ten Hun­derte Neon­azi-Geg­n­er unter dem Mot­to „Bran­den­burg: lebendig und weltof­fen“ eine Menschenkette.

Im Zen­trum des 2500-Ein­wohn­er-Ortes hat­ten Gew­erkschaften, Parteien, Sport- und Jugend­ver­bände mit Infos­tän­den und Büh­nen eine „Straße der Demokratie“ aufge­baut. Mit dabei waren Bran­den­burgs Min­is­ter­präsi­dent Matthias Platzeck (SPD), Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) und der Sänger Heinz Rudolf Kun­ze. Er trete son­st nicht bei poli­tis­chen Ver­anstal­tun­gen auf, sagte Kun­ze, aber der antifaschis­tis­che Protest in Halbe habe aber für ihn per­sön­lich eine große Bedeutung.

Jörg Schön­bohm betonte, dass er nicht nur als Innen­min­is­ter und Dien­s­therr der zahlre­ich anwe­senden Polizis­ten Halbe besuche, son­dern sich der Ver­anstal­tung auch als Men­sch und Bran­den­burg­er angeschlossen habe. Anne Böttch­er vom Aktions­bünd­nis gegen Heldenge­denken und Nazi­aufmärsche in Halbe lobte die „großar­tige Stim­mung“. „Für heute haben wir die Recht­sex­tremen aus Halbe ver­grault“, sagte Land­tagspräsi­dent Gunter Fritsch. Zur Ver­anstal­tung in Halbe seien mehr Demokrat­en gekom­men, als es Nazis in ganz Deutsch­land gebe.

Min­is­ter­präsi­dent Platzeck hat­te sich – bevor er nach Halbe kam – ein Bild von der Lage in Seelow gemacht. Wie berichtet, war erwartet wor­den, dass die Recht­sex­trem­is­ten dor­thin auswe­ichen, nach­dem ihnen unter­sagt wor­den war, durch Halbe zum Wald­fried­hof zu marschieren. „Auch die Bürg­er von Seelow wehren sich gegen rechts“, sagte Platzeck. In Halbe nehme er als Bürg­er und SPD-Lan­desparteivor­sitzen­der am „Tag der Demokrat­en“ teil. Ein möglich­es NPD-Ver­bot erset­ze nicht die Auseinan­der­set­zung mit rechtem Gedankengut, sagte Platzeck. Auch Clau­dia Roth, Bun­desvor­sitzende der Grü­nen, und Bun­destagsvizepräsi­dentin Petra Pau (Linkspartei/ PDS) waren dabei.

Obwohl der Recht­sex­trem­ist Chris­t­ian Worch eine bis 18 Uhr genehmigte Kundge­bung am abgele­gen­den Bahn­hof des Ortes angemeldet hat­te, verir­rten sich nur zehn Neon­azis dor­thin. Die Recht­en trat­en kurz nach Ankun­ft umge­hend den Rück­weg an, Fes­t­nah­men gab es nach Polizeiangaben keine.

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