Halbe: Neonazi-Aufmarsch soll verhindert werden
Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) will den geplanten Aufmarsch von Rechtsextremisten am 17. November auf dem Soldatenfriedhof in Halbe (Dahme-Spreewald) offenbar mit allen Mitteln verhindern.Schönbohm habe das zuständige Polizeipräsidium in Frankfurt an der Oder “angewiesen, alle rechtlichen Möglichkeiten bis zum Äußersten auszureizen”, sagte Ministeriumssprecher Heiko Homburg gestern in Potsdam.
Den geplanten Aufmarsch von bis zu 1000 Rechtsextremisten unter Führung des Hamburger Neonazis Christian Worch auf einem der größten Soldatenfriedhöfe Deutschlands bezeichnete Schönbohm nach Angaben seines Sprechers als “Provokation und Störung der Totenruhe”. Dies sei “unerträglich” und werde nicht hingenommen. Neben der Demonstration der Rechtsradikalen sind auch zwei Gegenkundgebungen offiziell angemeldet worden, zu denen unter anderem linksautonome Gruppen erwartet werden.
In Halbe fand 1945 eine der letzten so genannten Kesselschlachten des Zweiten Weltkrieges statt. Auf dem Waldfriedhof der Gemeinde liegen etwa 22 000 deutsche Soldaten begraben. Der “Trauermarsch” der Neonazis soll unter dem Motto “Ruhm und Ehre dem deutschen Frontsoldaten” stehen.