PETERSHAGEN-EGGERSDORF. Der DVU-Landtagsabgeordnete Michael Claus hat seine
handwerklichen Fähigkeiten offenbar überschätzt: Der Elektroverteiler, den
Claus zuvor eigenhändig im Keller seines Hauses installiert hatte, brannte
am Sonnabend plötzlich. Dichter Qualm quoll aus dem Haus in
Petershagen-Eggersdorf östlich von Berlin. “Es kam zu einer intensiven
Rauchgasentwicklung”, sagte Michael Neff von der Staatsanwaltschaft
Frankfurt (Oder). “Das Haus ist derzeit teilweise unbewohnbar.” Wände und
Mobiliar seien stark verrußt. Dem Vernehmen nach hat Claus,
DVU-Vizefraktionschef im Potsdamer Landtag, die eigenhändig vorgenommene
Elektroarbeit nicht von einem Fachmann abnehmen lassen. Obwohl dies auch in
anderen Haushalten häufiger vorkommen soll, hat die Staatsanwaltschaft
Frankfurt (Oder) Ermittlungen wegen fahrlässiger Brandstiftung aufgenommen.
“Herr Claus wird sich in den nächsten Tagen zu den Vorwürfen äußern”, hieß
es bei der Staatsanwaltschaft. Offen ist, wer für den nicht unbeträchtlichen
Schaden am Haus des 44-jährigen DVU-Politikers aufkommt. Eine Versicherung
könnte sich womöglich für nicht zuständig erklären, wenn die Elektroarbeiten
nicht fachgerecht ausgeführt worden sind. Claus, einem gelernten Dreher,
droht nun zusätzlich eine Geldstrafe. Ermitteln kann die Staatsanwaltschaft
übrigens ohne größere Komplikationen: Denn die Landtagsabgeordneten in
Brandenburg genießen, ungewöhnlich in Deutschland, keine juristische
Immunität.
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