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Havanna-Prozess: Polizei holte den Angeklagten ins Gericht

NEURUPPIN Der fün­fte Ver­hand­lungstag gegen die neun Angeklagten wegen der Auss­chre­itun­gen am Witt­stock­er Jugend­club Havan­na begann mit ein­er län­geren Verzögerung und brachte nur wenig neue Erkenntnisse. 

Bevor mit der Ver­hand­lung vor dem Neu­rup­pin­er Landgericht negonnen wer­den kon­nte, teilte die Rich­terin mit, dass der Angeklagte Markus M. aus Meyen­burg keien Fahrgele­gen­heit hätte, um nach Neu­rup­pin zu kom­men. Ein Raunen ging durch den Gerichtssaal. Schließlich die Vor­sitzende ihn mit der Polizei bringen. 

Fast zwei Stun­den später – um 10.40 Uhr – erschien der 27-Jährige und begrüßte alle mit einem „Guten Morgen“. 

Wie schon einige Zeu­gen vorher, kon­nte sich auch der 22-jährige Ron­ni T. aus Witt­stock kaum noch an Einzel­heit­en des 13. Okto­ber 2001 erin­nern. „Die Uhrzeit, wann ich ankam, weiß ich nicht mehr. Ich kam an, habe Bier getrunk­en und dann stand die Polizei vor der Tür.“ Von den Angeklagten kenne er vier Leute. „Die Flaschen haben wir raus­geschmis­sen, weil wir uns von draußen ange­grif­f­en fühlten – durch das Trä­nen­gas, das von allen Seit­en kam.“ 

Nach­dem sich der Zeuge Fotos von Par­tygästen ange­se­hen hat­te, bemerk­te der Vertei­di­ger des Angeklagten Christo­pher H., dass der Zeuge genau­so groß sei wie sein Man­dant. Das Gericht ging nicht weit­er darauf ein. Gegen­stand der Ver­hand­lung war auch der Bericht der Bewährung­shelferin von Christo­pher H Sie sei sehr über­rascht gewe­sen, dass er bei der Havan­na-Geschichte dabei war. „Das hätte ich nicht erwartet.“ Christo­pher sei nicht der Draufgänger­typ, son­dern „höflich, fre­undlich und auskun­fts­bere­it“. Ihre Erk­lärung für die Beteili­gung an der Bar­rikade gegen die Polizei: „Vielle­icht hat er sich ver­leit­en lassen und erst hin­ter­her über die Kon­se­quen­zen nachgedacht.“ Der Zeuge André H., der bere­its selb­st recht­skräftig wegen der­sel­ben Vor­fälle verurteilt wor­den ist, kon­nte gestern eben­falls nur wenig Neues bericht­en. „Wir haben zwei bis drei Stun­den gefeiert, dann stand die Polizei vor der Tür.“ Obwohl sie frei­willig den Club ver­lassen woll­ten, hätte sie die Polizei nicht gelassen. Zum Schluss sein­er Befra­gung meinte er, dass er sich zu 100 Prozent daran erin­nern könne, dass der Angeklagte Enri­co S. auf ihn zugekom­men sei und sagte, „sie sollen die Scheiße sein lassen“.

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