INFORIOT Als sich am Samstag, dem 27. August, in Potsdam Friedrich Prinz von Preußen und Sophie Prinzessin von Isenburg vermählten, sammelten sich rund 80 ganz besonders begeisterte Preußenfans für einen satirischen Jubelumzug in der Innenstadt. Vom Bassinplatz aus ging es Richtung Schlosspark Sanssouci. Die Stadt war voll mit waschechten Adelsfans – viele schauten den Umzug durchaus freundlich zu, andere reagierten mit Kopfschütteln oder aggressiven Gegenrufen.
Die Jubelgruppe ließ sich nicht beirren. “Jetzt oder nie – Monarchie” wurde beispielsweise gerufen. Oder: “Kniet nieder, ihr Bauern – der Kaiser ist da!”
Immer wieder wurde die Kaiserhymne “Heil dir im Siegerkranz” angestimmt.
Am Schlosspark schließlich endete der Aufzug. Gerade rechtzeitig, um dem Brautpaar ganz direkt zu winken und ihm Gratulationen entgegen rufen zu können. Die frisch Vermählten fuhren in einer Kutsche, gezogen von sechs Pferden und verfolgt von dutzende Paparazzi, direkt an der Demonstration vorbei.
In einem abschließenden Redebeitrag der “Preußen Armee Fraktion” wurde ein Lob auf die Monarchie gesprochen und die Dekadenz der Gegenwart gegeißelt: “Wahlen, Frauen, Muselmänner, Revolutionen haben, seitdem der letzte Kaiser per Dolchstoß vom Thron gestoßen wurde, einen Schleier des Vergessens über uns gelegt. Auf dem Land wird längst nicht mehr gearbeitet, in den Städten herrscht Chaos und Prostitution und die Jugend verbringt mehr Zeit vor der Rechenmaschine als in der Wehrsportgruppe. Es gab Zeiten, da hieß der Städtetrip noch Krieg und die Ferien Fronturlaub.”
Doch auch leise Kritik am Bräutigam wurde geübt: “Deine Sophie ist ’ne Katholikin. Wofür haben wir eigentlich im Dreißigjährigen Krieg gekämpft?”