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Helfende Hand bleibt ausgestreckt

(MAZ, 23.7.) KYRITZ Ord­nung und Sicher­heit in der Stadt waren ein The­ma beim Tre­f­fen des
Arbeit­skreis­es Net­zw­erk Spä­taussiedler am Don­ner­stag in der Alten Feuerwache
von Kyritz. Ord­nungsamt­slei­t­erin Sigrid Schu­mach­er informierte über die Zahl
der Aus­län­der und Spä­taussiedler, die in Kyritz leben. Derzeit gibt es 210
Spä­taussiedler, die sich auf 13 Straßen verteilen. Zudem seien 110 Einwohner
gemeldet, die aus 22 Natio­nen kom­men. Sigrid Schu­mach­er sprach davon, dass
sich der über­wiegende Teil der Leute in die Stadt inte­gri­ert hätte. Das
wür­den z. B. gute Leis­tun­gen von Schülern am Gym­na­si­um zeigen. Die Frau vom
Amt wollte aber auch nicht vergessen, dass es mit eini­gen ausländischen
Mit­bürg­ern Prob­leme gibt. Zahlen hat­te Ingo Weich­muth, Leit­er der Kyritzer
Polizei­wache. Er ging zunächst auf das Alt­stadt­fest Anfang Juli ein. 

Spä­taussiedler waren nicht der Auslöser 

Gerücht­en zufolge sollen Spä­taussiedler der Aus­lös­er für eine Schlägerei
gewe­sen sein. Weich­muth bestätigte, dass es zu Auseinan­der­set­zun­gen gekommen
war. Jedoch seien besagte Per­so­n­en nicht beteiligt gewe­sen. Vielmehr hätte
die Polizei bis zu 56 Per­so­n­en der recht­en Szene in Witt­stock gezählt. Der
Wachen­leit­er hat­te die Straftat­en im ersten Hal­b­jahr 2005 zusammengefasst
und kam auf 989, reg­istri­ert in Kyritz, Neustadt und Wuster­hausen. Auf
Kyritz allein wür­den 502 Straftat­en ent­fall­en. 213 Täter seien ermittelt
wor­den, so Weich­muth. Neun davon waren nicht­deutsche Tatverdächtige,
erk­lärte er und sagte, dass dazu nicht nur Spä­taussiedler zählen. Dennoch
gebe es in dieser Gruppe einen Per­so­n­enkreis, der seit Jahren immer wieder
auf­falle. Dazu gehören sechs Per­so­n­en zwis­chen 18 und 22 Jahren sowie ein
29-Jähriger. Sie seien durch Raub, Erpres­sung und Körperverletzung
aktenkundig. Weich­muth ver­mutet, dass die jun­gen Leute Prob­leme mit der
Recht­sor­dung haben, sich damit ein­fach nicht iden­ti­fizieren kön­nen. Zudem
wür­den diese Spä­taussiedler auch keinen Wert auf eine Inte­gra­tion legen.
Tre­ff­punk­te der Per­so­n­en seien ihre Bun­ga­lows im Rehfelder Weg, aber auch
der Park­platz vom “Prig­nitz-Cen­ter”, so Weich­muth. Er sagte auch, dass die
Jugendlichen fast nur in der Gruppe und nach erhe­blichem Alkoholkonsum
auf­fäl­lig wer­den. “Trifft man sie einzeln und nüchtern, sind sie freundlich
und zuvork­om­mend”, erk­lärte Weichmuth. 

Das bestätigte auch Sigrid Schu­mach­er. Sie will gemein­sam mit dem
Arbeit­skreis Lösun­gen find­en, diesen jun­gen Leuten bei der Inte­gra­tion zu
helfen. Dafür gab es am Don­ner­stag bere­its mehrere Vorschläge. Man war sich
einig, dass die Per­so­n­en von der Straße geholt wer­den müssen. Deshalb hat
sich der Arbeit­skreis gemein­sam mit dem “Stat­twerke e. V.” für das Projekt
“Lisa” von der Robert-Bosch-Stiftung bewor­ben. Dabei geht es um lokale
Ini­tia­tiv­en zur Inte­gra­tion junger Spätaussiedler. 

Andere Jugendliche mit einbeziehen 

Daran sollen sich aber nicht nur sie beteili­gen, son­dern Jugendliche aller
Nation­al­itäten, so Sigrid Schu­mach­er. Sie möchte klargestellt wis­sen, dass
die Stadt nicht nur Prob­leme mit Spä­taussiedlern oder anderen ausländischen
Per­so­n­en hat. Auch deutsche Jugendliche seien in der Kriminalitätsstatistik
reg­istri­ert. Das Ver­hält­nis halte sich die Waage, rel­a­tivierte die
Ord­nungsamt­slei­t­erin. Den­noch müsse man der Entwick­lung entgegensteuern. 

Ein Anfang soll mit der Ein­ladung der sieben Per­so­n­en gemacht wer­den. “Wir
wollen Hil­fe anbi­eten und mit ihnen disku­tieren”, sagte Sigrid Schumacher.
Zudem wird sich die Jugendgericht­shil­fe in den Arbeit­skreis mit einbringen.
Einen weit­eren Vorschlag haben Spä­taussiedler bei Bürg­er­meis­ter Hans-Joachim
Win­ter vorge­bracht. Sie wollen eine Begeg­nungsstätte auf­bauen. Das Konzept
dafür liege bere­its vor, so die Ord­nungsamt­slei­t­erin. Win­ter habe den
Vorschlag begrüßt und wolle zudem die Prob­leme in der Stadt offensiv
angehen.

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