Der Verein zur Förderung innovativer Wohn- und Lebensformen e.V. möchte in seinem Sozialen Zentrum dieses Jahr seine erste Internationale Begegnung (bzw. Workcamp mit thematischen Schwerpunkt) durchführen. TeilnehmerInnen aus Polen, Frankreich, Russland und Deutschland sollen anlässlich des 60. Jahrestages des Endes des 2. Weltkrieges gemeinsam eine Geschichtswerkstatt im Haus einrichten und Recherchen vor Ort zu diesem Thema durchführen.
Titel:
„Internationale Geschichtswerkstatt“
Zeitraum:
06.- 25.08.2005
Ort:
Soziales Zentrum „Pfefferkuchenhaus“ in Potsdam- Babelsberg
Zielgruppe:
Jugendliche über 16 Jahre aus Deutschland, Polen, Frankreich
Ergebnis:
Aufbau einer Geschichtswerkstatt, Beschäftigung mit der lokalen Geschichte anlässlich des 60. Jahrestages des Endes des 2. Weltkrieges
Was ist eine Geschichtswerkstatt?
Geschichtswerkstätten wurden in Deutschland und anderen Ländern in den sechziger und siebziger Jahren entwickelt. Sie basieren darauf, Menschen lokale geschichtliche Ereignisse und Zusammenhänge sehr praktisch nahe zu bringen und sie zu motivieren, selbst aktiv zu werden. Ein wichtiges Merkmal von Geschichtswerkstätten ist das Ziel, Schlussfolgerungen aus der Geschichte zu ziehen und sich bewusst und aktiv in aktuelle politische Debatten einzumischen. Menschen sind mitverantwortlich für die historische Situation, in der sie leben.
Sehr aktuell ist der 60. Jahrestag des Endes des 2. Weltkrieges. Überall in Europa wird über Verantwortungen, Verbrechen, Schlussfolgerungen und aktuelle Bewertungen diskutiert. Einige wichtige Konflikte sind Teil €päischer Politik und gleichzeitig lokal spürbar. Wir denken, dass es sehr spannend sein wird, an diesem Thema gemeinsam mit russischen, polnischen, französischen und deutschen TeilnehmerInnen zu arbeiten.
Was wollen wir mit dem Workcamp erreichen?
Wir wollen in unserem „Sozialen Zentrum“ in Potsdam Räume, Arbeitsstrukturen und Materialien für eine „Geschichtswerkstatt“ insgesamt schaffen. Diese sollen international nutzbar sein!
Wir wollen in den 18 Tagen des geplanten Projektes mit Hilfe des Programmschwerpunktes „60. Jahrestag des Endes des 2. Weltkrieges“ des Deutsch-Französischen Jugendwerkes einen Anfang machen, ein wichtiges historisches Ereignis aufzuarbeiten, zu recherchieren und in die Geschichtswerkstatt zu integrieren.
Außerdem ist es uns wichtig, uns in der Brandenburger Landeshauptstadt in die öffentliche Diskussion zum Thema einzubringen. Zu diesem Zweck sollen die Rechercheergebnisse der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Thematisch wollen wir drei spezielle historische Fragen in den Vordergrund stellen:
Die Erforschung der Situation von ZwangsarbeiterInnen, die in Potsdam während des 2. Weltkrieges arbeiten und leben mussten.
Wir wollen über Zeitzeugenbefragungen die Sicht derjenigen erforschen, die das Kriegsende und die Potsdamer Konferenz hier erlebt haben. Dabei ist uns vor allem wichtig, zu erfassen und zu dokumentieren, welchen Blick die Menschen heute auf ihre eigene persönliche Verantwortung zu dieser Zeit hatten.
Und natürlich ist es sehr interessant nach Menschen französischer und polnischer Herkunft zu forschen, die den Krieg und / oder die Potsdamer Konferenz hier in der Stadt beziehungsweise der Region erlebt haben.
Organisatorisches
Die Arbeit
Für die 18 Tage gemeinsamen Arbeitens am Aufbau der Geschichtswerkstatt ist es wichtig, an alle drei Ziele des Projektes zu denken. Also werden wir gemeinsam bauen, um die Räume instand zu setzen, die lokalen historischen Ereignisse im Bezug auf den Schwerpunkt 2. Weltkrieg recherchieren und die öffentliche Präsentation vorbereiten.
Als TeilnehmerIn benötigst Du keine speziellen Vorkenntnisse: Die Arbeit ist so gewählt, dass sie mit einfacher Arbeitskleidung sowie mit viel Engagement, Interesse, Lust und Laune zu schaffen ist.
Die Gruppe und der Campalltag
Die Gruppe wird sich aus jeweils 5 TeilnehmerInnen aus Frankreich, Polen und Deutschland sowie 4 jungen Menschen aus Russland und zwei TeamerInnen zusammensetzen. Die TeamerInnen verstehen sich als Teil der Gruppe, die dieser für bestimmte Aufgaben wie viele formale Dinge, das Ingangbringen eines selbstorganisierten Gruppenlebens etc. zur Seite zu stehen.
Selbstorganisation wird bei uns großgeschrieben. Wir verzichten bewusst auf einen lückenlos durchorganisierten Campalltag und erwarten vielmehr von allen TeilnehmerInnen die Bereitschaft zur aktiven Mitgestaltung und Mitbestimmung des Gruppenlebens.
Selbstverständlich gehören zum Camp auch gemeinsame Freizeitaktivitäten, für welche in der Region Berlin/ Potsdam besonders viele Möglichkeiten bestehen.
Kosten
Das Deutsch- Französische Jugendwerk fördert dieses Workcamp. Dadurch werden wir einen großen Teil der Unkosten für Verpflegung, Unterkunft, Freizeit etc. abdecken können. So bleibt für die TeilnehmerInnen ein Unkostenbeitrag von 100,- ?/ gegebenenfalls gestaffelt für sozial Schwächere für die drei Wochen. Fahrtkostenzuschüsse können gewährleistet werden.
Kontakt
Verein zur Förderung innovativer Wohn- und Lebensformen e.V.
Postfach 60 12 26
14412 Potsdam
Germany
Tel.: 0049- (0)172- 3942147
Fax: 0049 – (0)331 – 70 48 284
Internet: www.foerderverein-inwole.de