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»Hey Nigger, willst du dich schlagen?«

Vor dem Amts­gericht Schwedt find­et am Dien­stag, den 12. Sep­tem­ber 2006, um 9.30 Uhr ein Prozess gegen einen ras­sis­tis­chen Rock­er statt. Chris­t­ian E. wird vorge­wor­fen, im Jan­u­ar 2005 zwei Afrikan­er ras­sis­tisch belei­digt und ange­grif­f­en zu haben. Die Ver­hand­lung ist in Saal 106.

Joseph O., ein 27-jähriger Asyl­be­wer­ber aus Nige­ria, wollte am 22. Jan­u­ar 2005 die Geburt seines Sohnes feiern, zusam­men mit dem 26-jähri­gen Peter L. aus Sier­ra Leone und einem afghanis­chen Flüchtling. Sie wählten dazu die Kneipe »Appel­boom« in Schwedt. Anfangs ging alles gut, auch wenn es keine Kom­mu­nika­tion zwis­chen den Weißen und den Schwarzen gab. Peter L. tanzte bis 4 Uhr, dann ging er vor der Tür, um Luft zu schnap­pen. Draußen begeg­neten den Flüchtlin­gen zwei Rock­er. Der eine fing sofort mit Beschimp­fun­gen an: »Hey, Nig­ger, hau ab!« Als die drei ihre Jack­en holen woll­ten, stürzte sich der Rock­er auf Joseph O. »Hey Nig­ger, willst du dich schla­gen?« Joseph: »Warum?« Antwort: »Weil du ein Nig­ger bist!« Dann schlug ihn ins Gesicht. Peter L., damals Box­er im UBV Schwedt, ging dazwis­chen, um die bei­den zu tren­nen. Plöt­zlich erhielt er einen hefti­gen Schlag gegen das Jochbein. Er ging zu Boden, schlug mit dem Kopf auf, ver­lor das Bewusst­sein. Später soll­ten ihm Zeu­gen bericht­en, wie der Mann auf ihn ein­trat. Noch als die Polizei ein­traf, trat der Mann Joseph O. gegen das Bein.

Für Peter L. hat­te der Angriff schw­er­wiegende Fol­gen. Monate­lang labori­erte er mit Kopf­schmerzen und Schmerzen am Arm, so dass er das Box­en aufgeben musste. Zu den kör­per­lichen kamen die psy­chis­chen Ver­let­zun­gen: eine post­trau­ma­tis­che Belas­tungsstörung ist noch immer unbe­han­delt. Als gedulde­ter Flüchtling übt die Aus­län­der­be­hörde vielfälti­gen Druck auf ihn aus, um ihn zur Aus­reise zu bewe­gen. Lange wurde ein Umzug nach Pren­zlau ver­weigert, zurzeit ist das Taschen­geld auf 20 Euro monatlich gekürzt.

Die Geschädigten wür­den sich über eine Unter­stützung aus dem Pub­likum freuen.

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