POTSDAM Brandenburg will Schutz und Hilfe für Opfer rechtsextremistischer
Straftaten verbessern. In jeder märkischen Kommune solle sich mindestens ein
Opferhelfer zur Verfügung stellen, schlug Justizministerin Barbara Richstein
(CDU) am Sonnabend auf einer Tagung kommunaler Koordinatoren gegen
Fremdenfeindlichkeit und Gewalt in Potsdam vor. Gewaltopfer erhielten auch
heute noch nicht immer hinreichend Hilfe und Schutz. Zur Umsetzung der
Opferhilfe müsse auch Geld aus dem Landeshaushalt kommen. Zudem ließen sich
Opferfonds aus Spenden, Sponsorengeldern und Lotto-Mitteln aufbauen.
Die Ministerin verwies darauf, dass die Täter vornehmlich Jugendliche und
Heranwachsende unter 25 Jahren seien. Die Opfer seien nahezu ausschließlich
Ausländer, die sich in Deutschland aufhielten oder hier lebten. Schutz und
Hilfe für Opfer von strafbaren Handlungen gehörten zu den
selbstverständlichen Aufgaben einer Gesellschaft.
Die Ernennung der mehr als 100 Koordinatoren gegen Fremdenfeindlichkeit und
Gewalt geht auf eine Initiative des ehemaligen Brandenburger
Ministerpräsidenten Manfred Stolpe (SPD), kommunalen Verbänden, des
Aktionsbündnisses gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit
sowie des Landespräventionsrates vom August 2000 zurück. Sie sollen die
gesellschaftlichen Kräfte in den Gemeinden aktivieren und auch Aktionen bei
fremdenfeindlichen Vorfällen einleiten.
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