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Historische Orte sichtbar machen und erhalten

(MA/, 19.4.) FÜRSTENBERG Zum 60. Jahrestag der Befreiung trafen sich mehrere hundert
Über­lebende des ehe­ma­li­gen Frauenkonzen­tra­tionslagers in der Mahn- und
Gedenkstätte Ravens­brück, um diesen Tag gemein­sam zu bege­hen, der Toten zu
gedenken und mah­nend an die Ver­brechen des Nation­al­sozial­is­mus zu erinnern.
Zu Ehren dieser vie­len Frauen und Män­ner, die aus Europa, Israel, USA,
Kana­da, Aus­tralien und Südafri­ka angereist waren, fand am Son­ntag, 17.
April, die zen­trale Gedenk­feier auf dem ehe­ma­li­gen Lagergelände statt.
Einge­bet­tet war sie in eine Fülle von Ver­anstal­tun­gen an verschiedenen
his­torischen Orten, so zum Beispiel: die Eröff­nung der Open-Air-Ausstellung
“Wag­gon”, erst­ma­lig eine Gedenkver­anstal­tung auf dem Gelände des Jugend-KZ
und späteren Ver­nich­tungslagers Uck­er­mark, die Eröff­nung der Open-Air-
Ausstel­lung zu dem 1944 in Ravens­brück ein­gerichteten Zelt sowie der
Enthül­lung ein­er Gedenk­tafel der Lagerge­mein­schaft Ravensbrück/Freundeskreis
e.V. (LGRF) am Platz des ehe­ma­li­gen Zeltes, resümiert am Tag nach der
Gedenk­feier die Lagerge­mein­schaft Ravensbrück/Freundeskreis in einer
Pressemitteilung. 

Trotz dieser erfreulichen Verän­derun­gen sei es vie­len Über­leben­den wichtig
zu beto­nen, dass die Erhal­tung und Sicht­bar­ma­chung der his­torischen Orte von
her­aus­ra­gen­der Bedeu­tung sei, weshalb sie die Inte­gra­tion eines
Besucher­in­for­ma­tion­szen­trums als zen­tralem Bestandteil eines
Besucher­leit­sys­tems in die vorhan­de­nen Gebäude wün­schen. In einer
Unter­schriften­samm­lung wandten sich Über­lebende des KZ Ravens­brück an die
Stiftung Bran­den­bur­gis­che Gedenkstät­ten sowie an die Ver­ant­wortlichen der
Lan­desregierung Bran­den­burg und der Bun­desre­pub­lik Deutsch­land. Sie
unter­stützen darin die Forderun­gen des Inter­na­tionalen Ravensbrück-Komitees
zur Gestal­tung des ehe­ma­li­gen Lagerkom­plex­es und plädieren für die: 

— Kon­servierung der noch vorhan­de­nen baulichen Relik­te aus der Zeit der
Lager, wie die Lager­mauer, die Fun­da­mente des Häftlings­bades, der
Küchen­trak­te und der Baracken, 

— Ent­fer­nung aller Über­bau­un­gen des ehe­ma­li­gen Lagerkom­plex­es aus der Zeit
nach 1945, 

— Erforschung, Gestal­tung und Kennze­ich­nung des südlichen Teiles des
Frauen­lagers, des Män­ner­lagers, des Siemenslagers und des Jugendlagers
Uckermark, 

— Ein­beziehung des gesamten KZ-Kom­plex­es in die Mahn- und Gedenkstätte
Ravensbrück/Stiftung Bran­den­bur­gis­che Gedenkstätten. 

Die Lagerge­mein­schaft Ravensbrück/Freundeskreis hat­te bere­its am Wochenende
gefordert, dass die Über­bau­un­gen auf dem Gelände des ehe­ma­li­gen Mädchen-KZ
und späteren Ver­nich­tungslagers “Uck­er­mark” ent­fer­nt, die Relik­te des Lagers
erforscht und die “Uck­er­mark” als Gedenkstätte der Stiftung anerkan­nt wird
(MAZ berichtete).

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