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Hörbar tolerant” — Verein verteilt CDs gegen Rechtsextremismus

Frank­furt (Oder) (MOZ) Der Kampf um die Köpfe von Jugendlichen wird von Recht­sex­tremen schon seit langem auch über Musik geführt. So sollen junge Leute empfänglich für recht­es Gedankengut gemacht wer­den. Nun hat der Vere­in “Bran­den­burg gegen Rechts!” eine Gegenini­tia­tive gestartet.

“Die Aus­län­der nehmen den Deutschen die Arbeit­splätze weg.” Diesen Satz hört Ravin­dra Gujju­la hin und wieder, wenn er mit Jugendlichen spricht. Der indis­chstäm­mige Orts­bürg­er­meis­ter von Alt­lands­berg (Märkisch-Oder­land) und Vor­sitzende des Vere­ins “Bran­den­burg gegen Rechts!” hält dann dage­gen: “Wie hoch ist denn der Aus­län­der­an­teil dein­er Mei­n­ung nach in Bran­den­burg? Von den 1,6 Prozent ist übri­gens der größte Teil deutschstäm­mig.” oder: “Wusstest du, dass 7000 aus­ländis­che Com­put­er­spezial­is­ten, die mit ein­er Green Card nach Deutsch­land kamen, inner­halb von sechs Monat­en für 33000 neue Jobs auch für Deutsche gesorgt haben?” So reden Ravin­dra Gujju­la und seine Mit­stre­it­er derzeit mit Jugendlichen im ganzen Land, während sie an Schulen gratis die CD “Hör­bar tol­er­ant” verteilen. Für das Dop­pel-Album haben renom­mierte Bands wie Sil­ber­mond, Rosen­stolz und SPN‑X kosten­los Songs zur Ver­fü­gung gestellt. Mit Unter­stützung der Lan­desregierung und einiger Fir­men wur­den 20000 CDs gepresst. “Erst dacht­en wir, wie sollen wir die denn alle loswer­den. Aber jet­zt haben wir schon nach drei Wochen nur noch 3500 Stück übrig”, freut sich Gujju­la über die große Res­o­nanz auf die Aktion.

Mit Unter­stützung von engagierten älteren Jugendlichen sucht der Vere­in auch das Gespräch, vor allem mit Schülern zwis­chen 14 und 17 Jahren. Da sei das rechte Gedankengut meist noch nicht so gefes­tigt, sagt Gujju­la. “Viele Mitläufer machen ein­fach freche, rechte Sprüche, ohne etwas davon zu ver­ste­hen. Die müssen wir überzeu­gen, dass das Unsinn ist. Wir dür­fen sie nicht aus­gren­zen, son­st ver­lieren wir sie an recht­sex­treme Grup­pen”, mah­nt der 50-Jährige.

Der Vere­in will an den Schulen Aufmerk­samkeit weck­en und recht­es Gedankengut ent­lar­ven. Das Medi­en­in­ter­esse für das Pro­jekt sei jet­zt im Vor­feld der Wahlen enorm. Aber nach dem 18. Sep­tem­ber dürfe das The­ma nicht aus der Öffentlichkeit ver­schwinden, fordert der Alt­lands­berg­er Ortsbürgermeister. 

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