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Antifaschismus

Holocaust-Leugner Mahler hält vierstündigen Philosophievortrag

Pots­dam — Im Prozess gegen Horst Mahler am Pots­damer Landgericht begann der Angeklagte am 10. Feb­ru­ar 2009 sein Schluss­wort zu ver­lesen. Ins­ge­samt hielt er einen rund vier­stündi­gen Philoso­phievor­trag, ange­fan­gen von Pla­tons Höh­len­gle­ich­nis, über die philosophis­che Logik bei Hegel und Kant, bis hin zu Herders “Völk­er Gedanken Gottes”.

Von M. Reisinger

Da Mahler in den drei zur Zeit gegen ihn laufend­en Ver­fahren (Pots­dam, Müch­nen, Land­shut), mit ein­er Gesamt­frei­heitsstrafe von weit über fünf Jahren zu rech­nen hat, hielt er sich mit allzu ein­deuti­gen Äußerun­gen, die man anson­sten von ihm ken­nt, bedächtig zurück.

Kleinere High­lights waren Mahlers lobende Erwäh­nung von Richard Williamson, holo­caustleug­nen­der Bischof der Priester­brud­er­schaft St. Pius X., der sich im Geiste neben ihn auf die Anklage­bank geset­zt habe und die Erwäh­nung des gefälscht­en Grün­dungs­doku­ments der Alliance Israélite Uni­verselle, das der Angeklagte dem Gericht als ein authen­tis­ches Werk unterzu­jubeln versuchte.

19 der 24 Besuch­er gehörten zum Mahler-Umfeld bzw. waren wegen seines Anwalts Wol­fram Nahrath gekom­men. Den weitesten Anreiseweg hat­te wohl — neben Mahler selb­st, der im eige­nen Wohn­mo­bil von Prozess zu Prozess reist — die 80-jährige Ursu­la Haver­beck vom inzwis­chen ver­bote­nen Col­legium Humanum aus Vlotho (Ost­west­falen). Min­destens vier Per­so­n­en der Fange­meinde Mahlers waren ein­schlägig vorbe­straft und den über­wiegen­den Rest im Zuschauer­bere­ich kan­nte man von anderen Holo­caustleugn­er-Prozessen. Etliche Besuch­er schienen den philosophis­chen Worten des Angeklagte nicht fol­gen zu kön­nen und schliefen prompt nach der Hal­bzeit­pause ein. Mahlers Schlussrefer­at vor dem Pots­damer Landgericht find­et seine Fort­set­zung am 4. März 2009.

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