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Hungerstreik, Räumung und Abrisse in Lacoma

Der transna­tionale Energiekonz­ern Vat­ten­fall hat erneut unter Polizeiein­satz und Bag­gerge­walt im vom Braunkohle­tage­bau bedro­ht­en FFH-Gebi­etes nahe Cot­tbus Tat­sachen geschaf­fen. Ein poten­tieller Kul­turver­anstal­tung­sort, mehrere Nebenge­bäude und ein gross­es Wohn­haus wur­den unnötig abgeris­sen. Dies geschah trotz des am Don­ner­stag begonnen­em Hunger­streik für das bedro­hte Naturschutzge­bi­et. Zwei junge Men­schen stellen sich mit Unter­stützung ihrer Fre­unde dem Abriss­bag­ger auch weit­er­hin in den Weg. 

In Laco­ma bei Cot­tbus trat­en Franziska Liesigk (26) und Robert Künne (22) in den unbe­fris­teten Hunger­streik. Damit wollen sie gegen die anhal­tenden Vor­bere­itun­gen für den Braunkohle­tage­bau protestieren. „Wir wehren uns dage­gen, dass das Dorf Laco­ma immer mehr entvölk­ert und abgeris­sen wird, bevor über­haupt über die Zukun­ft der Laco­maer Teich­land­schaft entsch­ieden ist“, begrün­den Franziska und Robert ihr Vorgehen. 

Zur Zeit beste­ht noch keine rechtliche Grund­lage dafür, das Naturschutzge­bi­et in sein­er Einzi­gar­tigkeit zu zer­stören, da die Europäis­che Kom­mis­sion die Son­der­genehmi­gung zur Divastierung des Schutzge­bi­etes (nach FFH-Richtlin­ien) noch nicht erteilt hat. Ob die wertvollen Lako­maer Teiche dem Tage­bau Cot­tbus-Nord weichen müssen, soll in einem ger­ade laufend­en Plan­fest­stel­lungsver­fahren entsch­ieden wer­den. Dort kann sich auch jed­er Bürg­erIn­nen mit Ein­wen­dun­gen für den Erhalt der Land­schaft beteiligen. 

In den let­zten Monat­en hat­ten sich mehrere hun­dert Men­schen bei Protesten engagiert. Bei ein­er Protest­wan­derung durch die Teiche im Herb­st let­zten Jahres trafen sich 300 Unter­stützer, die schon damals die Forderun­gen von Franziska und Robert stellten. 

Der Laco­ma-Vere­in hat Alter­na­tivvorschläge zur Abbag­gerung in seinem Konzept „Eine Vision für Laco­ma“ (www.lacoma.de/leitbild) veröf­fentlicht. Fre­unde und Unter­stützer von Franziska und Robert began­nen eine Mah­nwache auf dem Dach des „Kul­tur­palastes“. Die Häuser in denen sich Hunger­streik und Mah­nwache befan­den sind für die tage­bau­vor­bere­i­t­ende Maß­nah­men noch nicht erforder­lich. Den­noch hat der Kohlekonz­ern ‚Vat­ten­fall Europe’ die Nutzungsverträge gekündigt und schliesslich die Abrisse mit Staats­ge­walt durchge­set­zt. Vat­ten­fall ist schwedis­ch­er Staatskonz­ern erfol­gre­ich mit Wasserkraft und Kernkraft in Skan­di­navien arbeit­et. Mit­tler­weile ist er drittgrößten Energiev­er­sorg­er Deutsch­lands, ent­standen aus der Fusion von HEW, Bewag, Veag und Laubag. 

Dör­fer, die abge­bag­gert wer­den sollen (Horno, Heuers­dorf, Laco­ma) sind die Bren­npunk­te unser­er derzeit­i­gen Energiepoli­tik. Nir­gend­wo son­st wird die Absur­dität der Nutzung fos­siler Energi­eträger so deut­lich wie hier. Zer­störte Land­schaften und Kohlever­stro­mung treiben den Kli­mawan­del unseres Erd­balls voran. Es ist an der Zeit die Energiewende einzuleit­en. Laco­ma sym­bol­isiert all diese Aspek­te, nicht zulet­zt auf dem Hin­ter­grund der wirtschaftlichen Globalisierung. 

Dies hier ist auch als Ein­ladung zu ver­ste­hen, unseren Weg gegen die Anmaßung zu unter­stützen, sei es mit dem eige­nen Stromwech­sel, der Beteili­gung am Plan­fest­stel­lungsver­fahren oder auch einem Besuch bei uns. Laco­ma liegt ca. 100 km südlich von Berlin, 15 min von Cot­tbus ent­fer­nt an der Tage­baukante, heis­sen Tee und Schlaf­plaet­ze gibt’s genug in Haus 15…bis gleich! 

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