Das «Bündnis gegen Geschichtsrevisionismus» hat für kommenden Sonntag um 15 Uhr eine Demonstration unter dem Motto «A lesson in history» — Eine Geschichtsstunde — angekündigt.
Anlass für diesen Protest auf dem Spremberger Marktplatz ist für das Bündnis
das Treffen des ehemaligen Bürgermeisters der Stadt und heutigen
Fraktionsvorsitzenden der CDU im Kreistag Spree-Neiße, Egon Wochatz, mit
Veteranen und Verehrern der Waffen-SS-Division «Frundsberg» am 5. Juni in
Spremberg (die RUNDSCHAU berichtete). Nicht nur die aktuellen und
vergangenen Geschehnisse um die Person Egon Wochatz sollen nach Auskunft der
Organisatoren an diesem Tag Aufmerksamkeit finden. Auch das alljährlich
stattfindende Heldengedenken von Neonazigruppen zum Volkstrauertag sowie die
geplante Umbenennung des Antifaschistischen Denkmales in Spremberg würden
ein Thema auf der Demonstration sein. Des Weiteren solle ein Blick auf die
aktuellen Bestrebungen rechtsextremer Gruppierungen in Südbrandenburg
geworfen werden. Bündnissprecher Stephan Neidert: «Die Person Egon Wochatz
ist nur der extremste Ausdruck eines nationalkonservativen Grundklimas in
dieser Region. Dieses Klima drückt sich nicht nur durch die Menge an
rechtsextremen Straftaten aus. Antisemitische und rassistische Vorurteile
sowie ein tief verwurzelter Nationalismus und eine damit einhergehende
Geschichtsumdeutung lassen sich an vielen Ereignissen der Vergangenheit und
Gegenwart dieser Region thematisieren.» Im «Bündnis gegen
Geschichtsrevisionismus» sind verschiedene soziale, politische und
kulturelle Initiativen und Vereine aus Brandenburg aktiv.