Sie bezeichnen sich als “weltweit größte Berufsorganisation ” , als “berufsbejahend und weltoffen ” und wollen Freunde sein: “Ob wir einander kennen oder nicht, wir sollen uns so behandeln, als wären wir Freunde, gleich ob in Deutschland oder weltweit ” , so Polizist Werner Busch. Im Cottbus wimmelt es derzeit vor derartigen Freunden: Sie alle sind aktive Kriminalisten oder Schutzpolizisten. Die Deutsche Sektion der International Police Association (IPA), der 60000 aktive Polizisten und Polizistinnen angehören, tagt nämlich ab heute im Cottbuser Messezentrum.
Die IPA hat seit ihrer Gründung 1950 ein weltumspannendes Netz aufgebaut. Sie zählt in 61 Staaten 300000 Mitglieder, berät die Vereinten Nationen und den Europarat. Die Mitglieder nutzen ihre Kontakte untereinander auch dienstlich. “Jeder ruft an, wen er kennt. Der Obergefreitendienstweg funktioniert besser als jeder andere ” , erklärt IPA-Präsident Hans Jürgen Konopka. In den neuen Bundesländern ist die Organisation, die gerade beschlossen hat, den durch das Hochwasser in Not geratenen Polizisten und Polizistinnen aus ihrem Sozialfonds 50000 Euro zukommen zu lassen, noch weitgehend unbekannt. In Brandenburg gehören etwa 600 Beamte dem Verband an, in Sachsen sind es 1240, in Sachsen-Anhalt 450. Die Cottbuser IPA-Verbindungsstelle zählt etwa 200 Mitglieder. “Unsere ostdeutsche Stimme hat aber Gewicht ” , sagt Vizepräsident Udo Göckeritz und verweist auf Erfolge: Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen würden derzeit gemeinsame Ermittlungsgruppen bilden und Spezialisten nun untereinander austauschen. “Das haben wir auf den Weg gebracht. ” Auch Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm und die Polen griffen gerne auf ihren Rat zurück, so Präsident Konopka. Erst kürzlich hat die deutsche IPA ihren polnischen Kollegen Mittel und Wege aufgezeit, wie sie die hohen Unfallzahlen reduzieren könnten. “Da finden tagtäglich grenzüberschreitende Kontakte zwischen uns statt ” , sagt Konopka. Gerade nach dem 11. September hat die IPA auch nach Mittel- und Ost€pa ihre Fühler ausgestreckt. 16 Mitgliedsorganisationen, darunter viele aus dem ehemaligen Ostblock, haben eine Deklaration unterzeichnet. Dort heißt es, dass diese “grausamen Taten nicht ungesühnt bleiben ” dürften und alle Politiker und Verantwortungsträger aufgefordert würden, “unverzüglich an einer neuen und gerechteren Weltordnung zu arbeiten “.