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Antifaschismus

Infoabend zur Unterbringung von Asylsuchenden im Staudenhof

Wenn es solche Unterkün­fte nicht nur in Mitteschön, son­dern auch in der Berlin­er Straße und am Heili­gen See gibt, dann bin ich stolz auf diese Stadt“, ließ ein älter­er Bürg­er bei dem Infoabend in der Rosa-Lux­em­burg-Schule ver­laut­en und sorgte damit für einige Lach­er in der Schu­laula. Er selb­st wohne in Haeck­el­straße, wo seit Novem­ber eben­falls Flüchtlinge unterge­bracht sind. Dort gebe es kein­er­lei Prob­leme, die durch den Bezug der Woh­nun­gen durch Asyl­suchende ent­standen sind. Zwar gebe es noch einige sprach­liche Bar­ri­eren, aber das sei ja auch bei Zuge­zo­ge­nen aus Bay­ern der Fall, for­mulierte er ganz tre­f­fend. Der Applaus war auf sein­er Seite.

Einzelne Anwohner­In­nen des Stau­den­hofes äußerten sich am ver­gan­genen Mittwochabend allerd­ings auch neg­a­tiv gegenüber den Woh­nun­gen, die im Stau­den­hof von Geflüchteten bezo­gen wer­den sollen. So meinte eine Anwohner­in, dass die Woh­nun­gen im Stau­den­hof dünne Wände hät­ten und man jedes Wort sowie die laute Musik der Nach­barn hören würde. Elona Müller-Preines­berg­er reagierte sou­verän und wies die ältere Dame darauf hin, dass auch Men­schen deutsch­er Staats­bürg­er­schaft laut Musik hören. Auch wur­den dahinge­hend Bedenken geäußert, dass es in der Innen­stadt an bezahlbarem Wohn­raum man­gele und es aus diesem Grund für jede freige­wor­dene Woh­nung im Stau­den­hof über 100 Bewer­berIn­nen geben würde. Diese kostengün­sti­gen Woh­nun­gen soll­ten lieber Stu­dentIn­nen zur Ver­fü­gung gestellt wer­den, damit diese nicht täglich aus den umliegen­den Wohnge­gen­den in die Innen­stadt pen­deln müssen, merk­te ein­er der Anwe­senden an.

Ins­ge­samt war die Stim­mung jedoch sehr ruhig und ras­sis­tis­che Äußerun­gen waren nur von Einzel­nen zu vernehmen. Noch bei der let­zten Bürg­erver­samm­lung, die im Novem­ber 2013 die Unter­bringung von Geflüchteten in Woh­nun­gen in der Haeck­el­straße the­ma­tisierte, hin­gen Neon­azis der Grup­pierung „Licht & Schat­ten“ ein Trans­par­ent vor dem Ein­gang des dama­li­gen Ver­samm­lung­sortes auf. Dies­mal kam es zu kein­er neon­azis­tis­chen Pro­pa­gan­daak­tion anlässlich der Bürg­erver­samm­lung. Lediglich ein Aufk­le­ber, der sich gegen „die Antifa“ richtet, war vor der Rosa-Lux­em­burg-Schule zu find­en, wurde aber aller Wahrschein­lichkeit nach bere­its einige Tage zuvor dort verklebt.

Fotos von René Stramm­ber auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/rene_strammber/sets/72157641253399464/

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