Vor ziemlich genau 12 Monaten startete Inforiot seinen Betrieb als Internetportal für linke Politik und alternative Kultur im Land Brandenburg. Zeitlich übereinstimmend zum ersten Geburtstag wurde am frühen Nachmittag, am Dienstag, dem 3. Dezember auch der oder die 100.000 BesucherIn auf Inforiot gezählt. Dies sollte Anlass genug sein, einen kleinen Blick in die Statistiken der Seiten zu werfen.
Im Schnitt besuchen monatlich 8300 Menschen Inforiot, dass sind rund 270 täglich. Im Laufe der Monate erhöhten sich diese Zahlen stetig: Von 90 je Tag im November 2001 auf 330 im Oktober 2002. Im November wurde mit 590 Gästen am Tag ein neuer Höchststand erreicht. Dies zeigt, dass zu im Land allgemein als wichtig erachteten Anlässen viele Menschen bei Inforiot nach Informationen suchen. Die Aufdeckung des Mordes von Potzlow und der (letzlich am Verbot gescheiterte) Naziaufmarsch in Halbe fielen beide in den November. Auch der rassistisch motivierte Mord an einem Aussiedler bei Wittstock im Mai 2002 sorgte für viele Klicks. Die für Brandenburg offenbar typischen traurigen und tragischen Ereignisse werden von den Inforiot-BesucherInnen also am meisten beachtet.
Insgesamt sind 1200 Artikel bei Inforiot gepostet. Unter den meistgelesenen finden sich ebenfalls vor allem Antifa-relevante Beiträge über Naziübergriffe in Premnitz, in Forst sowie zu diversen Naziaufmärschen und Gegenaktivitäten, zum Beispiel in Potsdam und Frankfurt/Oder. Der allererste Beitrag war übrigens ein Zeitungsartikel über die drohende Abschiebung einer in Guben lebenden kosovarischen Familie. Sonderseiten zu aktuellen Ereignissen und Debatten (zum Beispiel: V‑Mann-Affäre, Mord in Potzlow) werden ebenso recht viel genutzt.
Die LeserInnen stammen nicht ausschließlich aus dem deutschsprachigen Raum, sondern aus fast allen Staaten der Welt. Viele davon aus den USA, Brasilien oder Rußland. Ein gar nicht so geringer Anteil der BesucherInnen wählt sich übrigens von offiziellen Servern des Landes Brandenburgs ein. Im November schauten Landes-Angestellte zum Beispiel 200 Mal bei Inforiot vorbei. Offen bleibt, ob dieses Interesse privater Natur oder streng dienstlich motiviert ist.
17 Jugend- und Kulturzentren und 31 politische Initiativen werden auf der Projektseite vorgestellt. Vom Jugendklub in Fürstenwalde bis zur gentechnik-kritischen Gruppe reicht das Spektrum. Inforiot ist übrigens weiter an der Ergänzung dieser Liste interessiert. Am wichtigsten ist und bleibt für den Betrieb der Seiten die Unterstützung der NutzerInnen: Durch das Schreiben von Berichten und Artikeln, durch das Einsenden von Terminen, durch Hinweise auf weitere Locations und Initiativen und natürlich durch Kritik und Verbesserungsvorschläge. Am besten klappt das alles per E‑Mail: kontakt@inforiot.de, weitere Infos dazu stehen auf der Kontakt-Seite.