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Isolation – koste es, was es wolle

Die im let­zten Jahr beschlossene und für Mai diesen Jahres geplante Zusam­men­le­gung des Heims für woh­nungslose Men­schen, die „Klinke“, mit dem Asyl­suchen­den­heim im Wohn­heim „An den Seeficht­en“ wurde seit­ens der Stadt als beste Möglichkeit proklamiert. Dem gegenüber stand eine Sanierung des jet­zi­gen Objek­tes in der Lebuser Vorstadt oder der Umzug in ein Alter­na­tivob­jekt. Die Zusam­men­le­gung man­i­festiert die Unter­bringung uner­wün­schter soge­nan­nter Rand­grup­pen in Lagern außer­halb der Innen­stadt. Damit ein­her gehen eine soziale sowie infra­struk­turelle Iso­la­tion der woh­nungslosen Men­schen und Asyl­suchen­den. Zudem darf nicht vergessen wer­den, dass das bish­erige Wohnob­jekt, die „Klinke“, mit sein­er attrak­tiv­en Lage gute Chan­cen auf Investi­tio­nen hat, von der auch die Stadt prof­i­tiert. Eine Ver­drän­gung sozial Schwach­er an den Stad­trand ist das Resul­tat eines Prozess­es, welch­er ander­norts als „Gen­tri­fizierung“ beze­ich­net wird. Überdies rückt die seit Jahren nicht nur seit­ens des Utopia e.V. wieder­holt geforderte Dezen­tral­isierung der Asyl­suchen­den in weite Ferne, da durch die Neubele­gung des leer ste­hen­den Wohn­blocks 3 die Nutzung der Unter­bringung „An den Seeficht­en“ aus­ge­baut statt zurück­ge­fahren wird. Der Utopia e.V. bezweifelt daher, dass es bei der Entschei­dung über die Zusam­men­le­gung der Heime der Stadtver­wal­tung und entsprechen­den Verord­neten darum ging, ein neues, besseres Objekt für die Bewohner_innen der “Klinke” zu find­en. Wir hal­ten es für wahrschein­lich, dass vor allem die Ver­ban­nung und Iso­la­tion der woh­nungslosen Men­schen sowie der endgültige Abbruch der Über­legun­gen zu ein­er voll­ständi­gen dezen­tralen Unter­bringung der Asyl­suchen­den zu diesem Entschluss motivierten. Dass die Kosten für die Instand­set­zung des Blocks 3 nun uner­wartet um 130.000 Euro steigen, scheint dies nur zu bestäti­gen. Der Utopia e.V. fordert daher: — einen sofor­ti­gen Baustopp am Block 3 in Seeficht­en — die erneute Prü­fung möglich­er alter­na­tiv­er Immo­bilien, die für die Unter­bringung der woh­nungslosen Men­schen geeignet wären — ein soziales Betreu­ungskonzept sowohl für die woh­nungslosen Men­schen als auch für die Asyl­suchen­den — die dezen­trale Unter­bringung aller Asyl­suchen­den und die auss­chließliche Nutzung des Heims für eine Über­gangszeit von 3 Monat­en Frank­furt (Oder), den 27.02.2013 Utopia e.V.

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