21.8.2002 / 17.00 Uhr / CLUB 01 / Hoher Weg 56 / Werder
Film mir ins Arschloch, Baby
Leben mit Kontrolle und Überwachung …zum Beispiel Brandenburg…
2002: Es war einmal ein Schönbohm und seine Polizei im Lande Brandenburg,
der rühmte sich für die Eindämmung der Straftaten durch die Videokameras der
Pilotprojekte in Erkner, Bernau, Rathenow und Potsdam.
2002: Es waren einmal Asylbewerberinnen und Asylbewerber im Lande
Brandenburg, die lagen in Cottbus auf kameraüberwachten DEA-Tankstellen, in
Rathenow auf öffentlichen Marktplätzen oder gleich direkt vor ihren sauberen
deutschen, zum Teil kameraüberwachten Sammelunterkünften in den Wäldern
Brandenburgs zusammengeschlagen bis schwer verletzt.
Was wollen diese Kameras eigentlich wirklich? Welche Art von “Kriminellen”
fangen die Instrumentarien der neuen Sicherheit wie Rasterfahndung,
erkennungsdienstliche Behandlung ohne Verdacht, Platzverweise etc. pp.?
Bedeutet Sicherheit einen Überwachungsstaat, sind alle kriminell?
Deutschland als eines der Länder, die sich als Verfechter der Menschen- und
Grundrechte in der Welt präsentieren, kann selbst mit nicht unwesentlichen
eigenen Menschen- und Grundrechtsverletzungen aufwarten. Nicht zuletzt für
die Änderungen der Telekommunikations- und Überwachungsverordnung, die
Änderungen im Asyl- und Ausländerrecht und durch die Sicherheitspakete nach
dem 11. September 2001 müssten sich mehrere deutsche Regierungen
verantworten.
Alles, was im Namen der Erhöhung von Sicherheit in den letzten Jahrzehnten
von Staaten und Privatunternehmen an gesetzlichen und technischen Neuerungen
auf den Weg gebracht wurde, schützt mächtige staatliche Institutionen oder
Unternehmen, nicht das ohnmächtige Individuum. Umfassende Chipkartensysteme,
Kameraüberwachung, biometrische Erfassungen und die Vernetzung behördlicher
Datenbestände sind längst Realitäten.
Doch der Satz “Ich bin doch nicht kriminell, mich trifft das doch nicht.”
ist die Standardabwehr vieler Menschen. Stirbt Freiheit also definitiv mit
Sicherheit?
Die Schattenseiten der großen Sicherheit sollen in der AG gezeigt werden,
ebenso wie die Frage nach Chancen für den Schutz von Personen und
Privatsphäre vor Überwachungen diskutiert werden. Damit wir uns nicht morgen
mit der elektronischen Fußfessel und dem Biochip im Arm wiederbegegnen
werden!
22.8. / 17.00 Uhr / Jugendclub Saftladen / Falkenhagener Strasse 10 / 14612
Falkenhagen
Sex is dumb, boring hippiestuff
Sexualität ist einer der wenigen Bereiche in unserem Leben, der eigentlich
völlig in unseren “Privaten Bereich” gehört, also unangetastet ist vom
gesellschaftlichen Zusammenleben.
Das stimmt aber nur insoweit, als das wir Sexualität meist nur im Privaten
ausleben. Wie Sexualität aussieht bestimmen wir dabei keineswegs allein .
Wir sind stark beeinflusst von gesellschaftlich geprägten Rollenbildern, wie
Männer und Frauen sich verhalten sollen, wie wir Menschen umwerben, die wir
interessant finden usw.
Das Rollenbilder konstruiert sein könnten ist meist nicht mitbedacht.
Wie eine Beziehung auszusehen hat, in der wir mit einem geliebten Menschen
leben, einer Zweierbeziehung , ist auch von vielen gesellschaftlichen
Bildern vorgegeben! Monogamie spielt dabei eine wichtige Rolle, sind zwei
Menschen sich nicht treu stimmt mit der Liebe wohl irgend etwas nicht.
Davon , dass zwischenmenschliche Beziehungen etwas sind, das die
verschiedensten Formen haben kann, haben viele noch nichts gehört, die
gesellschaftliche Norm ist vielfach unhinterfragt!
In diese Thematik spielt auch mit hinein, dass es nur zwei Geschlechter
gibt. “Zwischengeschlechter” wie bei Zwittern werden gesellschaftlich nicht
zugelassen oder schlicht einfach nicht erwähnt.
Dabei ist es gerade anhand dieses Beispiels interessant genormte Sexualität
zu hinterfragen.
Um dieses Thema soll es im groben gehen, in welche Richtung wir genau
diskutieren werden hängt von euch ab. Wir werden anhand von Texten zu
verschiedenen Bereichen arbeiten, oder/und über eigene Erfahrungen von
Sexualität im gesellschaftlichen Kontext diskutieren.
Vorkenntnisse sind erwünscht aber nicht notwendig.
23.8. Jüterbog / Full House / Goethestr.8 / Jüterbog / 16.30 Uhr
Sex is dumb boring hippiestuff!
wie 22.8.2002
25.8. Luckenwalde / KLAB / Beelitzer Tor 10 / Luckenwalde / 16.30 Uhr
Gern spricht der Rassist von Integration.… Kritik an der Integrationsdebatte in Deutschland.
(Ankündigungstext liegt noch nicht vor)
26.8.2002 Fürstenwalde / 18.00 / Club im Park / Wilhelm Külz Strasse 10a / 15517 Fürstenwalde
Illegal hinterm Schrankregal.
Schätzungen besagen, dass in Deutschland zwischen 500.000 und 1 Million
Menschen ohne gültige Aufenthaltspapiere leben. Manche entscheiden sich ganz
bewusst für ein Leben in der Illegalität, weil ihr Asylantrag sowieso
schlechte Chancen hat, andere müssen hier durch Schwarzarbeit das Geld für
ihre Familien verdienen. Doch der Preis ist hoch: Sie führen ein Leben in
ständiger Angst vor Entdeckung und in völliger Rechtlosigkeit.
Wie wird man “illegal”? Wie lebt man als “Illegaler”? Welche Funktion kann
die Illegalisierung von Menschen haben? Und wie sehen die
Widerstandsperspektiven dagegen aus?
Für die Legalisierung aller Illegalisierten!
Kein Mensch ist illegal!
27.8.2002 / Eberswalde / Exil / Am Bahnhof Eisenspalterei / 16227 Eberswalde / 18:00
Einmal Glatzenpflege, bitte!
Wenn die Glatze an der Tanke steht, stört das solange niemanden, bis die
Stiefelnazis den Ruf der Stadt runieren. Plötzlich sind alle schnell dabei,
sich aufgeregte Maßnahmen einfallen zu lassen, um die Nazis unsichtbar zu
machen und potentielle Investoren nicht abzuschrecken.
“Akzeptierende Jugendarbeit” ist ein Konzept, um die Nazis von der Strasse
zu holen. In scheinbar unpolitischen Jugendclubs werden StiefelfaschistInnen
sozialpädagogisch betreut und ihre rechte Ideologie als Folge von
Arbeitslosigkeit oder Schulabbruch verharmlost. Vielerorts werden den
Rechten so Treffpunkte und Möglichkeiten der Rekrutierung von Nachwuchs
geschaffen.
Was ist eigentlich akzeptierende Jugendarbeit genau? Wie entstand sie und
warum ist sie in ihren Wirkungen gefährlich? Diese Fragen wollen wir heute
abend klären und anschliessend darüber diskutieren, warum gegen
FaschistInnen nicht Sozialpädagogik, sondern linke Politik hilft.
Schluss mit der Finanzierung von rechten Strukturen über scheinbar unpolitische Jugendclubs! Keine Akzeptanz von rechten Ideologien! Keinen
Fussbreit den FaschistInnen!
28.8.2002 / Zehdenick / Zehdenicker Jugendwerk, Bumerang / Liebenwerder Ausbau 15 / 16792 Zehdenick
Illegal hinterm Schrankregal. (s. oben)
JungdemokratInnen / Junge Linke Brandenburg
‑radikaldemokratisch-emanzipatorisch-parteiunabhängig-
R. Luxemburg Strasse 19
10178 Berlin
Tel: 030/24729747
Fax: 030/23459626