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Jörg Friedrich („Der Brand“) am Montag in Potsdam

Am Mon­tag, dem 14.04.03, an dem sich die Bom­bardierung Pots­dams durch englis­che Bomberver­bände zum 58. Mal jährt, wird Jörg Friedrich im Rah­men ein­er Diskus­sionsver­anstal­tung ein­mal mehr ver­suchen die deutschen Ver­brechen zu
rel­a­tivieren und den Mil­lio­nen Opfern des NS-Ter­ror somit ins Gesicht spuck­en. Qua­si zeit­gle­ich find­et in räum­lich­er Nähe, im Rah­men ein­er antifaschis­tis­chen Ver­anstal­tungsrei­he, eine Kundge­bung unter dem Mot­to „Keine Träne für Pots­dam / Deutsche Täter sind keine Opfer“, statt. 

Unter dem Mot­to „Der Brand – Die Pots­damer Bomben­nacht“ wird der Hob­by­his­torik­er Jörg Friedrich zusam­men mit dem Pots­damer Region­al­his­torik­er und ehe­ma­li­gen Flakhelfer Hans Wern­er Mihan im Rah­men ein­er Diskus­sionsver­anstal­tung „in Erin­nerung an den Angriff auf Pots­dam am 14. April 1945“ (Ver­anstal­tungsankündi­gung
) am Mon­tag, 14.04.03 im Hans Otto The­ater um 19.30 Uhr
über deutsches Leid, englis­chen Völk­er­mord und Tabubruch sprechen. 

In seinem kür­zlich erschienen Buch „Der Brand – Deutsch­land im Bombenkrieg 1940–1945“, das Mar­tin Walser zufolge eine „hohe Erzäh­lkom­pe­tenz“ besitzt, und welch­es in Deutsch­land nicht zufäl­lig binnen
kürzester Zeit zu einem der erfol­gre­ich­sten Sach­büch­er wurde, charak­ter­isiert der Autor den alli­ierten Luftkrieg gegen Deutsch­land als sinnlos­es Ver­brechen und „Ver­nich­tungskrieg“; dass dieser Ter­mi­nus, der bish­er eigentlich als Beschrei­bung der Rolle der Wehrma­cht v.a. in Osten vor­be­hal­ten war, nun auch auf die Alli­ierten über­tra­gen wird, ist nicht zufäl­lig. Hier wird
das Lei­den der Deutschen dem Lei­den der tat­säch­lichen Opfer gegenübergestellt und in der End­kon­se­quenz gleichgemacht.
Ent­ge­gen den Aus­führun­gen Friedrichs, war das mil­itärische Ziel der
alli­ierten Luftan­griffe in erster Lin­ie die Zer­störung kriegswichtiger Anla­gen. Durch
die Angriffe sollte der mil­itärische Nach­schub, welch­er aus den
kriegswichti­gen Städten in Rich­tung West- und vor allem Ost­front die ganze Zeit über
bestand, unter­bun­den wer­den. Es ging darum, die materielle Kriegsfähigkeit
Deutsch­lands zu zer­stören. Da die Flugzeuge sein­erzeit nur sehr unge­nau zielen
kon­nte, und weil man sich damit eine Schwächung der Moral der deutschen
Bevölkerung erhoffte, ging man ab Feb­ru­ar 1942 zu Flächen­bom­barde­ments über.
Diese als „moral bomb­ing“ bekan­nte Tak­tik diente jedoch nicht
der Befriedi­gung alli­iert­er Rachegelüste oder anderem Non­sens; es ging einzig
und allein darum, Nazi-Deutsch­land schnell­st­möglich zu besiegen und, was vor
allem die späteren Oper­a­tio­nen bet­rifft, eine Inva­sion alli­iert­er Bodentruppen
vorzubereiten. 

Den Pla­nun­gen entsprechend, erre­icht­en diese Bom­barde­ments auch die angestrebte kriegsverkürzende Wirkung, wenn auch nicht in dem erhofften Umfang. Den­noch ist jed­er einzige Tag ein Erfolg, bewahrte er doch beispiel­sweise hun­derte KZ-Internierte vor der Gaskam­mer oder ret­tete eben­so vie­len Sol­dat­en der Anti-Hitler-Koali­tion das Leben.

Die Erin­nerung an diese Men­schen gilt es wachzuhalten.
Hier­für ist es notwendig, den immer aggres­siv­er auftre­tenden deutschen Geschicht­sre­vi­sion­is­mus, der mit Friedrichs Buch einen neuen Höhep­unkt erre­ichte, entsch­ieden zurück­zuweisen, und an der Unter­schei­dung der nation­al­sozial­is­tis­chen Ver­nich­tungspoli­tik der Deutschen und dem Tun der
Alli­ierten, das auf dessen Beendi­gung abzielte, unver­söhn­lich festzuhalten! 

Beteiligt euch an der Kundgebung!

[no tears for the krauts] 

Montag_14.04.03, 18Uhr,Alter Markt (5 Min Fuss­weg vom Hauptbahnhof) 

Anschließend: Filmvor­führung „Mori­t­uri“, 20.30Uhr, Kino Melodie 

progress.pdm@gmx.net

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