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Juden litten unter vielen Vorurteilen

Märkisch-Oder­land (MOZ) Vielerorts find­en sich bis heute Spuren jüdischen
Lebens. Dr. Rein­hard Schmook hat darüber im Kapi­tel “Jüdis­che Erinnerungen
zwis­chen oder Spree” geschrieben. Auszüge: 

Schon im 13. Jahrhun­dert lebten in ver­schiede­nen märkischen Städten jüdische
Fam­i­lien. An der mit­tleren Oder find­en wir sie zuerst in Frank­furt, wo 1294
zehn jüdis­che Ein­wohn­er mit dem dor­ti­gen Schlächter­w­erk einen vergleich
schlossen. Als am 3. Jan­u­ar 1571 der bran­den­bur­gis­che Kur­fürst Joachim II.
plöt­zlich starb, machen man dessen Gün­stling, Leibarzt und Münzmeister
Lip­pold dafür ver­ant­wortlich. Unter der Anschuldigung, den Kurfürsten
vergiftet zu haben, wurde er hin­gerichtet. Nun­mehr wur­den alle Juden für 100
Jahre aus der Mark ver­trieben. Aus wirtschaftlichen Erwä­gun­gen ließ Kurfürst
Friedrich Wil­helm per Edikt ab 1671 Juden in der Mark wie der wieder zu. …
Frank­furt besaß 1688 eine aus 43 Mit­gliedern beste­hende jüdis­che Gemeinde
… Auch in Freien­walde und in anderen Städten ent­lang der Oder ließen sich
noch im 17. Jahrhun­dert Juden nieder. Hier sahen sie sich in der folgezeit
immer wieder den alten Vorurteilen aus­ge­set­zt, die sie als Christusmörder
stig­ma­tisierten oder die aus ihrer religiösen Abgeschot­ten­heit resultierten.
… Erst das Edikt von 11. März 1812 stat­teten die Juden mit bürgerlichen
Recht­en aus. … In der Nacht vom 9. zum 10. Novem­ber 1938 barsten auch in
den Städten an Oder und Spree die Scheiben jüdis­ch­er Geschäfte. Die meisten
Syn­a­gogen … wur­den zer­stört. Weil sie als solche nicht mehr genutzt
wur­den, blieben nur Syn­a­gogen von Beeskow und Groß Neuen­dorf erhal­ten. An
das jüdis­che Leben erin­nern (u.a.) … die Fried­höfe in Bad Freienwalde,
Wriezen, Straus­berg, Müncheberg, Frankfurt/Slubice, Storkow, Fürstenwalde,
Fürstenberg.”

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