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Jugendlicher von Abschiebung bedroht

Stel­lung­nahme der Antifaschis­tis­chen Gruppe Oranien­burg zu ein­er möglichen
Abschiebung des Oranien­burg­ers Tarolin Ngoma 

Durch einen Artikel vom 23. Feb­ru­ar 2006 in der Märkischen Allgemeinen
sind wir, die Antifaschis­tis­che Gruppe Oranien­burg, auf das Schick­sal von
Tarolin Ngo­ma aufmerk­sam gewor­den. Wir sprechen uns klar gegen eine
mögliche Abschiebung des Jugendlichen aus und sol­i­darisieren uns mit
Tarolin. 

In was für einem Rechtsstaat leben wir, in dem in die Gesellschaft
inte­gri­erte Men­schen in ein ungewiss­es, poten­ziell tödlich­es Schicksal
zwangsweise abgeschoben wer­den? Tarolin hat in Oranien­burg eine Arbeit und
Woh­nung gefun­den und ist Mit­glied in lokalen Vere­inen. Seit fünf Jahren
lebt er in Deutsch­land und ist inzwis­chen wichtige Stütze der
Lan­desliga­mannschaft des Oranien­burg­er FC. Eine Zwangsausweisung Tarolins
ist keines­falls gerecht­fer­tigt, zumal die poli­tis­che Sit­u­a­tion in Kamerun,
seinem Geburt­s­land, immer noch Gefahren für ihn birgt. 

Generell kön­nen Abschiebun­gen kein poli­tis­ches Mit­tel sein. Die nach
Deutsch­land geflüchteten Men­schen kom­men in ein­er per­sön­lichen Not­lage in
dieses Land. Sie suchen Schutz vor poli­tis­chen Repres­salien, Krieg oder
Hunger. Schon die Men­schen­rechtschar­ta der UN erk­lärt in Artikel 14, dass
jed­er Men­sch das Recht hat, in anderen Län­dern vor Ver­fol­gung Asyl zu
suchen und zu genießen. Ger­ade Flüchtlin­gen, die sich in ihrem
Herkun­ft­s­land zuvor poli­tisch oppo­si­tionell ver­hal­ten haben, dro­hen nach
ein­er Abschiebung Gewal­tan­wen­dun­gen bis zum Tod. Vielmehr soll­ten die
Poten­tiale dieser nach Deutsch­land immi­gri­eren­den Men­schen genutzt werden,
die zu ein­er kul­turellen und wirtschaftlichen Bere­icherung der
Gesellschaft beitra­gen können. 

Wir fordern, dass Tarolin Ngo­ma, ins­beson­dere durch seine immensen
per­sön­lichen Inte­gra­tionsver­suche, eine unbeschränkte
Aufen­thalt­genehmi­gung und die Möglichkeit zur Erlan­gung der deutschen
Staats­bürg­er­schaft bekommt.

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